Wunden

Dünnhäutige Jahre: Alles über die Wundversorgung 60plus

Die Zeit heilt alle Wunden? Was die Wundheilung bei älteren Menschen betrifft, stimmt das leider nicht. Denn die Haut hat mit fortgeschrittenem Alter andere Bedürfnisse. Wir sagen, worauf es mit 60plus bei der Versorgung kleiner Wunden ankommt – und warum Desinfektion so wichtig ist.

Zieht sich ein Kind eine Abschürfung oder kleine Schramme zu, ist das in der Regel keine große Sache. Dank der Selbstheilungskräfte des Körpers sind kleine Auas nach kurzer Zeit vergessen. Bei einem Erwachsenen dagegen dauert dies bereits länger – und die Heilung verlangsamt sich mit jedem Jahr immer weiter.

Verlangsamte Wundheilung

Die Wundheilung ist ein komplexer Prozess, bei dem viele Zellen zusammenarbeiten, um zunächst die Blutung zu stoppen und anschließend die Haut wieder aufzubauen. Diese Zellen werden beständig durch jüngere, gesündere Zellen ersetzt – ein Prozess, der sich mit zunehmendem Alter deutlich verlangsamt. Gleichzeitig kommen immer weniger Fette und Aminosäuren in der Epidermis vor, was zu trockener, rissiger Haut führt. Gerade ältere Menschen haben darum zumeist eine dünne und sehr empfindliche Haut. Das Problem:  Selbst in kleinste Risse können Bakterien eindringen und die Wundheilung verzögern.

Infektionsrisiko steigt

In Studien wurde bei älteren Menschen eine deutliche Verringerung bestimmter weißer Blutkörperchen festgestellt (vor allem sogenannter “Neutrophile”), die als Immunzellen eine wichtige Rolle bei der Wundheilung einnehmen. Mit zunehmendem Alter nimmt deren Produktion und schnelle Verfügbarkeit ab. Dies führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für Bakterien, was das Risiko einer Wundinfektion und verzögerten Wundheilung begünstigt.

Der Begriff “Entzündungsalterung” etwa steht in der Medizin für den Effekt, dass ältere Menschen auch ohne äußeren Einfluss erhöhte Zahlen von entzündungsfördernden Botenstoffen im Körper tragen. Mit zunehmendem Alter erkennt das Immunsystem Eindringlinge schlechter, es reagiert langsamer – und sensibler. Auch genetische Veränderungen, lebenslange Sonneneinstrahlung und Luftverschmutzung spielen hier eine Rolle. Hinzu kommen oft Probleme mit geschwächten Venen und Arterien.

Haut wie Papier

Eine Haut, die so dünn und fragil scheint wie ein Blatt Papier – eine Alterserscheinung, die auch durch die mit den Jahren häufiger auftretenden Begleiterkrankungen bedingt ist. Zu den häufigsten zählen Diabetes (insbesondere das diabetische Fußsyndrom) und Gefäßerkrankungen. Weitere Erkrankungen, die zu einer Wundheilungsstörung führen können, sind Hauterkrankungen, chronische Schmerzerkrankungen, Tumore (und deren Behandlung durch Bestrahlung und Chemotherapeutika), hoher Bilirubin- und Harnstoffspiegel, Blutarmut und Austrocknung (Dehydratation).

All diese, und viele weitere Faktoren machen Verletzungen bei reiferer Haut zu einem ernstzunehmenden, komplexen Gegner. Fakt ist: Im Alter verheilen Wunden langsamer, geht dies mit einem erhöhten Infektionsrisiko und länger anhaltenden Schmerzen einher. Aber: Man kann den Heilungsverlauf positiv beeinflussen. Hier die wichtigsten Tipps:

  • Hautpflege: Eine gepflegte, „gut geschmierte“ Haut ist widerstandsfähiger. Die moderne Forschung hat bei zahlreichen Pflegeprodukten positive Effekte zur Zellerhaltung und Stärkung der natürlichen Barrierefunktion der Haut erzielt. Die Möglichkeiten sind vielfältig, von Cremes über Lichttherapie bis hin zu Ultraschall.
  • Ernährung: Mangelnde Versorgung mit Nährstoffen ist ein großer Faktor bei der Einschränkung des Immunsystems. Tipp: von pflanzlicher, frischer und vitaminreicher Ernährung profitiert auch die Haut.
  • Eine verlangsamte Wundheilung kann auch durch einen bestimmten Nährstoffmangel verursacht sein. Tipp: bei schlecht heilenden Wunden den Vitamin- und Mineralstoffspiegel überprüfen lassen, vor allem auf Vitamin C und Zink.
  • Relax-Faktor: Entspannung tut Seele und Körper gut, und fördert auch die Wundheilung.
  • Wer die Selbstheilungskräfte seines Körpers ankurbeln möchte, sollte Hautschäden durch Sonneneinstrahlung vermeiden, das Rauchen einstellen, regelmäßig feuchtigkeitsspendende Produkte auf die Haut auftragen und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
  • Richtige Erstversorgung von Verletzungen: Hier gilt – reinigen, desinfizieren, mit Pflaster oder Verband schützen. Für den unverzichtbaren zweiten Schritt, die Wunddesinfektion, ist das Betadona® Wund-Gel oder der Wund-Spray besonders gut geeignet – die Waffe gegen Infektionen bekämpft Keime und Bakterien mit sofortigem Wirkeintritt, ohne die Haut zu reizen oder auszutrocknen.