Was ist eine Wunde?
Die Haut ist das größte Organ des Körpers und erfüllt viele wichtige Funktionen. Sie umhüllt den Körper wie einen Mantel und bewahrt ihn so vor Druck, Stößen und Verletzungen, aber auch vor schädlichen Umwelteinflüssen.
Die Haut besteht aus 3 Schichten: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut-Fettschicht (Subkutis). Jede Schicht hat spezifische Aufgaben.
Die drei Schichten der Haut
Die Oberhaut oder Epidermis ist die relativ dünne, aber robuste äußerste Schicht der Haut. Sie besteht aus speziellen Zellen, die Keratinozyten oder Hornzellen genannt werden. Sie werden in der untersten Schicht der Oberhaut gebildet und wandern langsam an die Oberfläche. Dort verschuppen sie und werden durch jüngere Zellen ersetzt. In der untersten Schicht der Oberhaut gibt es auch Zellen, die ein Pigment namens Melatonin produzieren. Dieses Pigment trägt zur Bildung der Hautfarbe bei. Den äußersten Teil der Oberhaut nennt man auch Hornhaut. Diese schützt im unverletzten Zustand vor Viren, Bakterien und anderen körperfremden Substanzen.
Unter der Oberhaut liegt die Dermis oder Lederhaut. Diese dicke Schicht aus faserigem und elastischem Gewebe verleiht der Haut Flexibilität und Festigkeit. In der Lederhaut gibt es Nerven, Schweiß- und Talgdrüsen, Haarfollikel und Blutgefäße. Je nach Körperstelle, gibt es mehr oder weniger davon.
Unter der Lederhaut befindet sich die Unterhaut-Fettschicht oder Subkutis. Sie schützt den Körper vor Temperatureinflüssen, polstert ihn und speichert Energiereserven. Die Dicke der Fettschicht variiert je nach Körperstelle.
Wunden sind Verletzungen, die durch eine Durchtrennung oder oberflächliche Beschädigung der Haut oder Schleimhaut entstehen. Sie unterbrechen den Zusammenhang von Körpergeweben. Wunden können auch tieferliegende Strukturen betreffen, und mit oder ohne Gewebeverlust einhergehen.
Unter kleinen Wunden versteht man Wunden bis zu einer Länge von 3 cm oder einer Fläche von 4 cm2 (entspricht ca. einer 1 € Münze), darüber hinaus spricht man von großen Wunden.
Alle Wunden sind gleich aufgebaut. Sie bestehen von innen nach außen aus dem sogenannten Wundbett oder Wundgrund, der von einem Wundrand umgeben ist. Der Wundrand ist der Übergang von der Wunde zur intakten Haut. Außerhalb des Wundrands liegt die Wundumgebungshaut, welche an den Wundrand angrenzt.
Wunden unterbrechen die Barrierefunktion der Haut. Deshalb ist eine sachgerechte Versorgung wichtig, um die Wundheilung zu fördern. Es gibt aber nicht nur eine Art von Wunde, sondern eine ganze Vielzahl von Wundarten. Die einzelnen Wundarten unterscheiden sich in Bezug auf Behandlung und Heilungsverlauf. Für eine adäquate Behandlung ist daher die Art der Wunde ausschlaggebend. Im folgenden Kapitel werden die häufigsten Wundarten und ihre charakteristischen Eigenschaften kurz vorgestellt.
Wundrand und Wundgrund
Wunde ist nicht gleich Wunde – über die kleinen, aber wichtigen Unterschiede
Wunden können nach ihrer Ursache, ihrem zeitlichen Verlauf, nach dem Aspekt oder ihrer Komplexität unterschieden werden.
Einteilung nach Ursache
Nach ihrer Ursache lassen sich im Wesentlichen 4 Arten von Wunden unterscheiden: mechanische, thermische und chemische Wunden sowie strahlenbedingten Wunden.
1. Mechanische Wunden
In diese Kategorie fallen die typischen Verletzungen, wie z. B. nach einem Fahrradsturz oder einem Schnitt mit dem Küchenmesser—auch wenn die dabei entstehende Wunde jeweils unterschiedlich ist. Daher gibt es bei dieser Art von Wunden noch weitere Unterscheidungen:
Schürfwunden
Hier sind die obersten Hautschichten betroffen und die kleinen Gefäße der Lederhaut liegen offen.
Schnittwunden
Schnittwunden sind oberflächliche, aber auch tiefe Verletzungen (z. B. mit dem Messer oder einer Glasscherbe) aller Hautschichten mit glatten, abgegrenzten Wundrändern.
Platz- und Rissquetschwunden
Platzwunden entstehen ebenfalls durch die Einwirkung stumpfer Scherkräfte auf die Haut, jedoch mit festem Untergrund, wie z. B. Knochen. Die Wundränder sind häufig unregelmäßig und schlecht durchblutet.
Rissquetschwunden sind Abscherungen der Haut und des Unterhautgewebes mit Zerreißungen plus Quetschung der darunter liegenden Weichteile. In den Wundtaschen besteht eine hohe Infektionsgefahr.
Kratz- und Bisswunden
Bei Kratz- und Bisswunden (ob von Tier oder Mensch) besteht hohes Infektionsrisiko.
Weitere mechanische Wunden
Weitere mechanische Wunden sind Stichwunden, Hiebwunden, Ablederungswunden (Dècollement), Risswunden, Schusswunden oder Pfählungsverletzungen.
2. Thermische Wunden
Thermische Wunden entstehen durch das Einwirken von Hitze oder Kälte.
Verbrennungen
Verbrennungen werden in die Grade 1 bis 4 eingeteilt. Bei Grad 1 ist die Haut gerötet und es können sich kleine Blasen bilden. Bei Grad 4 ist die Verbrennung so stark, dass das Gewebe bis auf die darunterliegenden Knochen verkohlt ist.
Verbrühungen
Wenn man mit heißer Flüssigkeit in Kontakt kommt, kann das die Haut an vielen Stellen verletzen, weil die Flüssigkeit sich ausbreitet.
Erfrierungen
Erfrierungen werden in die Grade 1 bis 3 eingeteilt. Am häufigsten sind Finger, Zehen oder das Gesicht mit Nase und Ohren betroffen. Kalte, blasse, verhärtete und gefühllose Haut sind erste Anzeichen einer Erfrierung (Grad 1). Bei Erfrierungen zweiten und dritten Grades kommt es im weiteren Verlauf zu Blasenbildung und rötlich-bläulicher Färbung der Haut. Manchmal sterben die Zellen ab (Gewebsnekrose).
3. Chemische Wunden
Verletzungen, die durch den Kontakt mit Laugen oder Säuren entstehen, werden als chemische Wunden bezeichnet.
4. Strahlenbedingte Wunden
Sehr selten kommt es zu strahlenbedingten Wunden. Diese können z. B. durch Bestrahlung im Rahmen einer Krebstherapie oder durch Röntgenstrahlen entstehen.
Einteilung nach Zeitverlauf
Nach dem zeitlichen Verlauf unterscheidet man akute und chronische Wunden.
1. Akute Wunden
Akute Wunden entstehen durch ein direktes traumatisches Ereignis (z. B. durch Stürze oder Verbrennungen) oder durch medizinische Eingriffe (z. B. Operation). Akute Wunden heilen in der Regel innerhalb von 2-3 Wochen komplikationslos ab (sogenannte primäre Wundheilung).
2. Chronische Wunden
Heilt eine Wunde trotz sachgerechter Behandlung nicht ab und besteht sie länger als zwei bis drei Wochen, spricht man von einer chronischen Wunde.
Einteilung nach Aspekt
Die Einteilung nach Aspekt erfolgt bei Wunden, die tiefere Gewebeschichten betreffen. Man unterscheidet offene Wunden, bei denen tiefere Gewebeschichten freigelegt sind, und geschlossene Wunden mit intakter Haut (z. B. Quetschungen, Blutergüsse und Knochenbrüche).
Einteilung nach Komplexität
Es gibt einfache und komplizierte Wunden. Einfache Wunden heilen komplikationslos und gehen nicht sehr tief, oft nur bis zur Haut oder etwas darunter. Komplizierte Wunden gehen tiefer und können Nerven, Gelenke oder Sehnen verletzten, oder Körperhöhlen eröffnen. Solche Wunden heilen schwieriger und müssen von Experten behandelt werden.
FAQs zu Wunden
Was tun bei Schürfwunden?
Schürfwunden sind meist harmlose, oberflächliche Verletzungen, die nur die oberste Hautschicht (Epidermis) betreffen.
Kleine Schürfwunden:
- Lassen Sie die Wunde kurz bluten, um Keime und Schmutz auszuspülen.
- Reinigen Sie die Wunde, entfernen Sie Fremdkörper wie Steinchen oder Dreck, und desinfizieren Sie sie gegebenenfalls.
- Lassen Sie kleinere Schürfwunden an der Luft trocknen.
- Größere Schürfwunden sollten mit speziellen Wundauflagen abgedeckt werden, um ein feuchtes Wundmilieu zu erhalten.
Wann zum Arzt gehen:
- Bei großflächigen und/oder stark verunreinigten Wunden.
- Bei stark nässenden oder eitrigen Wunden.
- Bei anhaltend blutenden Wunden.
- Bei Schürfwunden in der Nähe der Augen.
- Bei Durchblutungsstörungen oder fehlendem Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus).
- Wenn die Wunde nach etwa zwei Wochen noch nicht verheilt ist oder Anzeichen einer Infektion zeigt (starke Schwellung, Schmerzen, Eiteraustritt, Fieber).
Was tun bei Platzwunden?
Platzwunden entstehen durch ein sogenanntes stumpfes Trauma, also wenn man sich stößt oder von einem Gegenstand getroffen wird. Sie kommen besonders häufig an Kopf, Stirn, Lippen, Schienbeinen und Ellenbogen vor. Da die Haut platzt, bluten Platzwunden oft stark.
Erste Hilfe bei Platzwunden:
- Stoppen Sie die Blutung mit einem Druckverband.
- Spülen Sie die Wunde mit kühlem Leitungswasser ab oder tupfen Sie sie mit einem sauberen Tuch oder Gazestück ab.
- Reinigen und desinfizieren Sie die Wunde.
Kleinere Platzwunden:
- Wundränder kleiner Platzwunden außerhalb des Gesichts können mit Klammerpflastern (Wundnahtstreifen) zusammengeführt werden, wenn die Wundränder weniger als 5 Millimeter auseinanderklaffen und die Wunde kaum verschmutzt ist.
- Lassen Sie die Klammerpflaster 4-6 Tage auf der Wunde, damit sie nicht wieder aufgeht.
Wann zum Arzt gehen:
- Bei großen oder klaffenden Wunden.
- Bei stark verunreinigten oder zerfetzten Wundrändern.
- Bei eiternden oder stark blutenden Wunden.
- Bei Platzwunden am Kopf, da eine Gehirnerschütterung vorliegen kann. Symptome wie Erbrechen, Übelkeit und Bewusstlosigkeit können Anzeichen dafür sein.
- Wenn der Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) fehlt oder unbekannt ist.
Heilungsdauer:
- Platzwunden heilen normalerweise innerhalb von 2-3 Wochen.
- Im Bereich von Gelenken kann die Heilung länger dauern.
- Bei größeren Platzwunden sollten Sie die betroffene Stelle erst nach 4-6 Wochen wieder voll belasten.
Was tun bei Schnittwunden?
Bei Schnittwunden wird die Haut und oft auch das darunter liegende Gewebe mit einem scharfen Gegenstand (z.B. Messer, Scherben, Papier) durchtrennt.
Kleine Schnittwunden:
- Lassen Sie die Wunde kurz bluten, um Keime und Schmutz auszuspülen.
- Wenn die Wunde schmutzig ist, spülen Sie sie mit Leitungswasser ab.
- Drücken Sie keimfreies, weiches Material wie eine Kompresse auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen.
- Desinfizieren Sie die Wunde mit einem Wunddesinfektionsmittel.
- Verschließen Sie die Wunde mit einem Pflaster oder Verband.
Tiefe, stark blutende oder stark verschmutze Schnittwunden:
Bei tieferen Wunden mit klaffenden Wundrändern und stark verunreinigten Wunden ist eine ärztliche Versorgung notwendig.
- Drücken Sie keimfreies, weiches Material wie eine Kompresse auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen.
- Gehen Sie schnell zum Arzt.
Bei sehr stark blutenden Wunden könnte ein größeres Blutgefäß verletzt sein. In diesem Fall muss das betroffene Körperteil abgebunden werden. Danach sofort den Rettungsdienst rufen!
Wie schnell eine Schnittwunde abheilt, hängt von Schwere der Verletzung und der Versorgung der Wunde ab.
Was tun bei Verbrennungen?
Bei Verbrennungen wird die Haut durch Hitze von heißen Gegenständen, Flüssigkeiten oder Feuer verletzt. Je nach Ausmaß und Schweregrad der Verbrennung ist die Wunde unterschiedlich zu versorgen.
Man unterscheidet einerseits zwischen kleinflächigen und großflächigen Verbrennungen. Als Faustregel gilt: bis zur Größe der Handfläche des Betroffenen gilt eine Verbrennung noch als kleinflächig. Sind große Hautflächen verbrannt, oder empfindliche Körperteile wie das Gesicht, Hand und Finger, Fuß oder Genitalien betroffen, spricht man von schweren Verbrennungen.
Andererseits lassen sich Verbrennungen in vier Verbrennungsgrade einteilen:
Leichte Verbrennungen (Verbrennungen ersten Grades) betreffen nur die Oberhaut (Epidermis). Die Haut ist gerötet, leicht geschwollen und schmerzt. Solche Verbrennungen heilen innerhalb weniger Tage von selbst und ohne weitere Folgen ab.
Verbrennungen zweiten Grades äußern sich in der Regel durch das Auftreten von Brandblasen. Dabei kann die oberste Schicht der Lederhaut verletzt werden. Die Brandblase füllt sich mit Flüssigkeit, und platzt nach einigen Tagen von selbst. Darunter befindet sich eine neue, empfindliche Hautschicht. Verbrennungen zweiten Grades heilen vollständig ab, können aber Narben bilden. Die Heilungsdauer beträgt je nach Schweregrad der Verletzung zwei bis drei Wochen.
Bei Verbrennungen dritten Grades ist die komplette Haut mitsamt den Nerven zerstört. Die verbrannte Haut ist weiß oder schwarz und der Betroffene verspürt keine Schmerzen. Solche Verbrennungen heilen nicht von selbst und sind medizinische Notfälle.
Verbrennungen vierten Grades gehen über die Haut hinaus und betreffen auch Muskeln oder Knochen. Solche Wunden müssen operativ versorgt werden.
Versorgung von leichten Verbrennungen (ersten Grades):
- Kühlen Sie die betroffene Stelle sofort mit handwarmem Wasser. Das Kühlen ist unbedingt auf die verbrannte Köperstelle zu begrenzen.
- Desinfizieren Sie die Wunde danach.
- Verwenden Sie keine Eisbeutel oder Kühlpacks, da diese die Haut weiter schädigen können.
Versorgung von Verbrennungen mit Blasenbildung (zweiten Grades)
- Verbrennungs-Ursache entfernen.
- Kleine Verbrennungen an den Gliedmaßen: sofortige Kühlung mit lauwarmem Wasser für max. 10 Minuten.
- Abdecken der Verbrennung mit sterilem Verband ohne Salbe.
- Danach Arzt oder Ärztin aufsuchen.
- Verwenden Sie keine Eisbeutel oder Kühlpacks, da diese die Haut weiter schädigen können.
- Brandblasen nicht aufstechen, auch nicht mit sterilen Nadeln oder anderen Gegenständen.
Versorgung von großflächigen oder tiefgehenden Verbrennungen (dritten Grades):
- Leisten Sie Erste Hilfe und rufen Sie den Notarzt, da sich großflächige oder tiefgehende Verbrennungen nicht nur auf die Haut, sondern auf den ganzen Körper auswirken. Sind mehr als 10% der Körperoberfläche eines Erwachsenen, bzw. 5% der Körperoberfläche eines Kindes betroffen, drohen Kreislaufschock, eine entzündliche Allgemeinreaktion des Körpers (Verbrennungskrankheit), oder im schlimmsten Fall Funktionsverlust anfangs unbeteiligter Organe (z.B. akutes Nierenversagen). Es besteht Lebensgefahr!
- Großflächige Verbrennungen dürfen nicht gekühlt werden, da das den Kreislauf zusätzlich belastet und die Gefahr der Unterkühlung besteht.
- Entfernen Sie vorsichtig die Kleidung von der verbrannten Stelle.
- Decken Sie die Wunde mit einem sterilen Verband- oder Metallinetuch (keimfreies Tuch mit Aluminiumschicht, damit es nicht mit der Wunde verklebt) ab.
- Halten Sie die betroffene Person warm, um eine Unterkühlung zu vermeiden.
Was tun bei Blasen?
Blasen sind schmerzhafte, mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume unter einer der Hautschichten und entstehen durch Reibung oder ungewohnten Druck, besonders an Händen und Füßen. Je tiefer eine Blase in der Hautschicht liegt, desto schmerzhafter ist sie und umso langsamer heilt sie.
Allgemein gilt: Haut über einer Blase nie aufschneiden! Sie kann sich sonst entzünden und wird schmerzempfindlicher.
Versorgung kleinerer Blasen
- Nicht öffnen – die intakte Haut über der Blase schützt vor Infektionen.
- Um Reibung zu verhindern, kann man ein Blasenpflaster aufkleben.
Versorgung größerer, unter Spannung stehender Blasen
- Nur aufstechen, wenn die Blase oberflächlich ist. Man kann dafür eine saubere, mit verdünntem Alkohol desinfizierte Nadel verwenden. Vorsichtig in die Blase stechen, Flüssigkeit abfließen und Haut antrocknen lassen.
- Blase desinfizieren.
- Blasenpflaster aufkleben.
Versorgung offener, entzündeter Blasen
- Schmutz entfernen.
- Blase desinfizieren.
- Atmungsaktives Pflaster aufkleben.
Was tun bei Nagelbettentzündung?
Eine Nagelbettentzündung ist eine Entzündung der Haut unter dem Nagel, die auch auf den Nagelwall übergreifen kann. Die Ursache ist meist bakteriell bedingt. Symptome sind Rötung, Juckreiz, Schmerzen und Eiterbildung.
Akute und chronische Nagelbettentzündung:
- Es gibt eine akute und eine chronische Form.
- Bei einer chronischen Entzündung ist es wichtig, einen Arzt / eine Ärztin aufzusuchen, da es trotz Behandlung immer wieder zu Entzündungen kommen kann; oft aufgrund eines geschwächten Immunsystems.
Selbstbehandlung bei akuter Nagelbettentzündung:
- Eine akute Entzündung kann sich in einigen Tagen von selbst verbessern.
- Zur Selbstbehandlung können Sie den betroffenen Finger oder Zeh täglich in warmem Wasser baden, um die Hornhaut aufzuweichen und den Eiter leichter abfließen zu lassen.
- Anschließend kann eine desinfizierende Lösung verwendet werden, wie beispielsweise Brand- und Wundgele, um Keime zu bekämpfen und die Hautregeneration zu unterstützen.
Was tun bei Entzündung im Bauchnabel?
Eine Bauchnabelentzündung ist eine Infektion, die häufig bei Babys vorkommt. Bei Erwachsenen kann mangelnde Hygiene oder ein Bauchnabelpiercing der Hintergrund sein. Hauptursache ist meist eine Infektion durch Bakterien, manchmal auch durch Hautpilze. Bei Babys besteht ein erhöhtes Risiko im Fall von Frühgeburten oder Fehlbildungen.
Symptome:
- Gerötete und geschwollene Haut um den Bauchnabel
- Ausfluss von eitrigem Sekret aus dem Bauchnabel
- Bei einem schweren Verlauf kann es zu Fieber kommen.
Behandlung:
- Eine Bauchnabelentzündung sollte in der Regel von einem Arzt / einer Ärztin untersucht werden.
- In frühen Stadien können antibiotische Salben wie Wundsalben oder Puder ausreichen.
- In schweren Fällen kann ein Antibiotikum erforderlich sein, entweder in Tablettenform oder über eine Vene verabreicht.
Was tun bei Rissquetschwunden?
Rissquetschwunden entstehen durch starke äußere Einwirkungen wie ein Stoß oder Druck, welches das Gewebe stark belastet und die Haut aufreißt. Die Wunden sind sehr schmerzhaft. Stellen mit dünner Haut und wenig Unterhautfettgewebe sind besonders anfällig. Älteren Personen mit empfindlicher Haut haben ein erhöhtes Risiko.
Erste Hilfe:
- Blutung stoppen: Verwenden Sie einen Druckverband, um die Blutung zu stoppen.
- Reinigen der Wunde: Spülen Sie kleinere Rissquetschwunden mit Leitungswasser aus und decken Sie sie mit einem Pflaster ab.
Wann einen Arzt aufsuchen?
- Bei Wunden über 1 cm Länge, anhaltender Blutung oder starken Schmerzen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
- Je nachdem, wie schwer die Verletzung ist, kann es sein, dass die Wunde geklammert oder genäht werden muss.
Eine gut versorgte Rissquetschwunde heilt normalerweise innerhalb von zwei bis drei Wochen, aber der Heilungsprozess kann an den Gelenken länger dauern.
Was tun bei Bisswunden?
Bisswunden können von Tieren oder Menschen verursacht werden und reichen von oberflächlichen bis tiefen Verletzungen, die Muskeln und Nerven betreffen können. Bisswunden stellen ein hohes Infektionsrisiko dar und müssen ernst genommen werden.
Erste Hilfe:
- Bei wenig blutenden Wunden, wie sie oft durch Hunde- oder Katzenbissen entstehen, sollte die Wunde mit Wasser gereinigt, desinfiziert und steril abgedeckt werden.
- Bei stark blutenden Wunden ist ein Druckverband erforderlich, um die Blutung zu stoppen.
Wann einen Arzt aufsuchen?
- Eine Katzenbiss-Wunde sollte aufgrund des hohen Infektionsrisikos immer ärztlich behandelt werden.
- Es wird empfohlen, bei jeder Bisswunde einen Arzt aufzusuchen, insbesondere wenn die Wunde groß ist, stark blutet oder die letzte Tetanus-Impfung länger als 10 Jahre zurückliegt.
- Auch scheinbar harmlose Wunden können sich entzünden und ggf. zu einer Tetanus- oder Tollwut-Infektion (v. a. in Tollwut-Risikogebieten) oder bei einem Menschenbiss zu einer Hepatitis-Infektion führen.
- Ein Arzt verschließt leichte Wunden meist mit einer Naht oder Pflaster. Tiefe Wunden bleiben zunächst offen, damit sie mehrmals gereinigt werden können, um eine Infektion auszuschließen.
Symptome einer Wundinfektion:
- Infektionen können sich je nach Erreger innerhalb von Stunden bis Tagen entwickeln und zeigen sich durch Rötung, Schwellung, Schmerzen, eitriges Sekret, Fieber und allgemeines Unwohlsein.