WUNDVERSORGUNG

So versorgen Sie Wunden richtig

WUNDVERSORGUNG

So versorgen Sie Wunden richtig

Wundversorgung

 

Erste Hilfe bei Wunden – Das ABC der Wundversorgung

Kleinere und auch größere Verletzungen gehören so selbstverständlich zu unserem Leben, dass man sich über diese und die Versorgung der Wunde meist wenig Gedanken macht. Zu Unrecht, denn das Wissen über die richtige Wundversorgung kann eine Menge gesundheitlicher Probleme ersparen. Unter Wundversorgung versteht man das Reinigen, Verschließen und Pflegen einer offenen Verletzung. Gerade bei komplizierten Verletzungen oder schlechter Heilung ist eine gute Wundpflege sehr wichtig.

Primärer Wundverschluss

Von primärem Wundverschluss spricht man bei akuten Wunden. Der Wundverschluss tritt innerhalb der ersten sechs Stunden nach der Verletzung ein. Meist genügt für solche Wunden ein Pflaster, in anderen Fällen muss die Wunde mittels Naht oder Klammern verschlossen werden. In diese Kategorie fallen Wunden wie Schnittverletzungen, leichte Verbrennungen und Abschürfungen.

Sekundärer Wundverschluss

In manchen Fällen ist kein primärer Wundverschluss möglich. Etwa dann, wenn eine Wunde sich entzündet (also infiziert ist) oder es sich um eine chronische Wunde handelt, wie etwa beim Druckgeschwür (Dekubitus) oder dem diabetischen Fuß. Auch bei klaffenden Wunden findet der sekundäre Wundverschluss Anwendung. Wunden dieser Art bleiben zunächst offen (sonst könnten darin vorhandene Krankheitserreger eine schwere Infektion auslösen). Erst wenn die Wunde sauber ist (meist nach mehreren Tagen, manchmal aber auch erst nach Wochen), wird sie – mit oder ohne Naht – verschlossen.

Autsch – und was jetzt? – Wundbehandlung zu Hause

Eine kleine Verletzung ist rasch passiert. Ebenso rasch sollte dann die optimale Wundversorgung starten.

Als Vorbereitung sollte die Wunde mit klarem Wasser gereinigt werden. Bei der Erstversorgung einer blutenden Wunde ist außerdem die Blutstillung wichtig. Blutungen kann man stillen, indem mehrere sterile Kompressen auf die Wunde gelegt und die Verletzung anschließend mit leichtem Druck mit einer Mullbinde umwickelt wird.

Nach der Vorbereitung gibt es zwei wichtige Schritte der Wundversorgung:

Desinfektion

Die Desinfektion der Wunde verhindert, dass Erreger durch die geschwächte Hautbarriere „einwandern“ und Infektionen auslösen.

Hierfür kann z. B. BETADONA® Wund-Gel oder BETADONA® Wund-Spray verwendet werden. Das in den breit wirksamen Präparaten enthaltene Povidon-Iod wirkt umfassend keimtötend gegen Bakterien, Pilze, Sporen, Viren und Einzeller (Protozoen).

Förderung der Wundheilung

Nachdem die Wunde geschlossen ist, geht es an die Förderung der Wundheilung. Hierfür ist es von Vorteil, das Wundheilungsmilieu (die verletzte Hautstelle) feucht zu halten. Da Feuchtigkeit die Zellreparatur unterstützt und die Haut außerdem elastisch und flexibel bleibt.

Nach der Versorgung der Wunde ist es unbedingt nötig, dass die Wunde nicht verschmutzt und mit Wasser in Kontakt kommt. Achten Sie also darauf, dass kein Duschgel, keine Seife oder Hautcreme in die Wunde gelangt. Tipp: Zum Duschen kann ein spezielles wasserdichtes Pflaster aufgeklebt werden.

Wenn Profi-Hilfe nötig ist – ärztliche Wundbehandlung

In der Wundbehandlung gilt wie in anderen Lebensbereichen auch: Man kann vieles selbst tun – aber nicht alles. Bei hartnäckigen chronischen Wunden oder Vorerkrankungen kann eine professionelle Wundpflege sinnvoll sein. So gehören etwa das diabetische Fußsyndrom, die chronische Wunde Ulcus cruris, OP-Wunden, Tumor-Wunden, die Hauterkrankung Dekubitus und Abszesse in die Hände von Spezialist:innen. Wenden Sie sich bitte auch in folgenden Fällen so rasch wie möglich an eine Ärztin/einen Arzt:

  • große Schnitt-, Brand- oder Platzwunden
  • Bisswunden
  • Stark verschmutzte Wunden, die sich nicht allein mit Desinfektionsmittel reinigen lassen

Risiken ernst nehmen

Verletzungen, und seien sie noch so klein, sind nie zu unterschätzen. Erklärtes Ziel jeder Wundversorgung ist es, das Risiko für Infektionen und Wundheilungsstörungen zu verringern. Aber manchmal kann trotz guter Pflege etwas schiefgehen. Beispielsweise kann sich die Verletzung trotz Wundbehandlung infizieren. Das erkennt man vor allem an Schmerzen, Rötung, Schwellung und Eitersekretion im Wundbereich. Außerdem können sich im Zuge der Wundheilung unschöne Narben bilden. In manchen Fällen wachsen diese überschießend und verursachen sogar Schmerzen.

FAQs zur Wundversorgung

Welche Arten der Wundversorgung gibt es?

Es gibt zwei Hauptarten der Wundversorgung: primäre und sekundäre.

Primäre Wundversorgung:

  • Wenn der Wundverschluss innerhalb von 6 Stunden nach der Verletzung erfolgt.
  • Bei akuten Wunden, wie beispielsweise Schnittverletzungen, leichten Verbrennungen und Abschürfungen.
  • Reinigung, Desinfektion, Wundabdeckung (meist ist ein Pflaster ausreichend, manchmal ist eine Naht oder Klammern erforderlich, um die Wunde zu verschließen).

Sekundäre Wundversorgung:

  • Bei entzündeten oder chronischen Wunden, die seit mehreren Wochen oder Monaten bestehen (z.B. Druckgeschwüre, diabetische Fußwunden) ist keine primäre Wundversorgung mehr möglich.
  • Solche Wunden bleiben zunächst offen, damit vorhandene Keime keine schwere Infektion auslösen können.
  • Häufig ist ein sogenanntes Debridement erforderlich, bei dem Gewebe sowohl vom Wundrand als auch aus der Tiefe entfernt wird, um den Heilungsprozess zu stimulieren.
  • Erst wenn die Wunde sauber ist, wird sie mit oder ohne Naht verschlossen, oft nach mehreren Tagen oder Wochen.

Was ist bei der Wundversorgung zu beachten?

Wichtig bei der Wundversorgung ist das Reinigen der Wunde, das Stillen der Blutung, die Desinfektion der Wunde, und das anschließende Abdecken der Wunde. Im Umgang mit Wunden ist Reinlichkeit sehr wichtig: Vor der Wundversorgung sollten Sie sich daher gründlich die Hände waschen und ein Handdesinfektionsmittel verwenden.

Tiefe und großflächige, sowie sehr stark verunreinigte Wunden müssen ärztlich versorgt werden. Bei starkem Blutverlust handelt es sich um einen Notfall.

Wer darf die Wundversorgung durchführen?

Kleine Wunden und Verletzungen können meist gut selbst ohne ärztliche Hilfe versorgt werden.

Bei stark blutenden oder großflächigen Verletzungen, oder stark verunreinigten Wunden sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei hartnäckigen chronischen Wunden oder Vorerkrankungen (z. B. diabetischer Fuß, Druckgeschwür) ist eine professionelle Wundpflege notwendig. Weiters ist ein Arztbesuch bei einer Verschlechterung der Wunde nötig, oder wenn Anzeichen einer Wundinfektion bestehen.

Was gehört alles zur Wundversorgung?

Zur Wundversorgung gehören die folgenden Schritte:

1. Vorbereitung

Reinigung der Wunde mit klarem Wasser

Bei blutenden Wunden: Blutstillung

2. Desinfektion der Wunde

Verhindert das Einwandern von Erregern und die Entstehung von Infektionen

z.B. mit BETADONA® Wund-Gel oder BETADONA® Wund-Spray

3. Förderung der Wundheilung

Eine feuchte Wundumgebung unterstützt die Zellreparatur und hält die Haut elastisch und flexibel.

Wundversorgung – was braucht man?

Was man zur Versorgung einer Wunde braucht, ist abhängig von Art und Schweregrad der Wunde. Während bei einfachen kleinen Wunden meist ein einfaches Pflaster ausreicht, kann bei größeren Wunden auch eine sterile Kompresse und Verbandsmaterial notwendig sein.

Weiters sollten desinfizierende Produkte wie BETADONA® Wund-Gel oder BETADONA® Wund-Spray in keiner Hausapotheke fehlen.

Chronische Wunden verlangen nach einer professionellen Betreuung. Hier kommen Produkte zum Einsatz, die ein feuchtes Wundklima unterstützen.

Warum ist die Wunddesinfektion so wichtig?

Wunden öffnen die natürliche Barriere der Haut und ermöglichen es Krankheitserregern einzudringen. Durch Desinfektion der Wunde können Keime und Bakterien unschädlich gemacht werden.

Verzichtet man auf die Wundreinigung, steigt das Risiko einer Infektion. Dies kann nicht nur die Wunde selbst betreffen, sondern die Erreger können sich auch über die Blutbahn im Körper ausbreiten und eine Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Bei fehlendem oder unzureichendem Impfschutz besteht das Risiko eines Wundstarrkrampfes (Tetanus).

Wann kommt es zur Infektion?

Eine Wunde gilt als infiziert, wenn Erreger vorhanden sind, die das lokale Gewebe schädigen und die Wundheilung verlangsamen,

Alle offenen Wunden sind Mikroorganismen ausgesetzt. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Wunde infiziert ist. Wundinfektionen treten dann auf, wenn Mikroorganismen tiefer in das Gewebe eindringen, und sich vermehren, was zu einer Antwort des Abwehrsystems führt.

Der Übergang von einer nicht-infizierten zu einer infizierten Wunde erfolgt häufig schrittweise:

  1. Verunreinigung der Wunde
  2. Vermehrung der Erreger
  3. Lokale (örtliche) Infektion
  4. Infektion breitet sich aus
  5. Systemische Infektion (z. B. Sepsis oder Tetanus)

Was sind die Symptome einer Wundinfektion?

Anzeichen einer Wundinfektion sind u. a.:

  • Rötung, Schwellung, Schmerz oder Erwärmung der Wunde (Entzündungszeichen)
  • Schlechter Geruch
  • Bildung / Austritt von Eiter bei bakteriellen Infektionen
  • Rote Streifen in der Umgebung der Wunde oder an Armen oder Beinen
  • Fieber

Eine Wundinfektion kann unter Umständen zu einer Verbreitung von Keimen im gesamten Körper führen und eine Blutvergiftung (Sepsis) hervorrufen.

Anzeichen einer Sepsis:

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Herzrasen
  • Schnelle Atmung, teilweise Atemnot
  • Übelkeit

Eine Sepsis ist lebensbedrohlich und muss sofort ärztlich behandelt werden!

Was ist eine Wunde?

Die Haut ist das größte Organ des Körpers und erfüllt viele wichtige Funktionen. Sie umhüllt den Körper wie einen Mantel und bewahrt ihn so vor Druck, Stößen und Verletzungen, aber auch vor schädlichen Umwelteinflüssen.

Die Haut besteht aus 3 Schichten: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut-Fettschicht (Subkutis). Jede Schicht hat spezifische Aufgaben.

Die drei Schichten der Haut

Die drei Schichten der Haut

Die Oberhaut oder Epidermis ist die relativ dünne, aber robuste äußerste Schicht der Haut. Sie besteht aus speziellen Zellen, die Keratinozyten oder Hornzellen genannt werden. Sie werden in der untersten Schicht der Oberhaut gebildet und wandern langsam an die Oberfläche. Dort verschuppen sie und werden durch jüngere Zellen ersetzt. In der untersten Schicht der Oberhaut gibt es auch Zellen, die ein Pigment namens Melatonin produzieren. Dieses Pigment trägt zur Bildung der Hautfarbe bei. Den äußersten Teil der Oberhaut nennt man auch Hornhaut. Diese schützt im unverletzten Zustand vor Viren, Bakterien und anderen körperfremden Substanzen.

Unter der Oberhaut liegt die Dermis oder Lederhaut. Diese dicke Schicht aus faserigem und elastischem Gewebe verleiht der Haut Flexibilität und Festigkeit. In der Lederhaut gibt es Nerven, Schweiß- und Talgdrüsen, Haarfollikel und Blutgefäße. Je nach Körperstelle, gibt es mehr oder weniger davon.

Unter der Lederhaut befindet sich die Unterhaut-Fettschicht oder Subkutis. Sie schützt den Körper vor Temperatureinflüssen, polstert ihn und speichert Energiereserven. Die Dicke der Fettschicht variiert je nach Körperstelle.

Wunden sind Verletzungen, die durch eine Durchtrennung oder oberflächliche Beschädigung der Haut oder Schleimhaut entstehen. Sie unterbrechen den Zusammenhang von Körpergeweben. Wunden können auch tieferliegende Strukturen betreffen, und mit oder ohne Gewebeverlust einhergehen.

Unter kleinen Wunden versteht man Wunden bis zu einer Länge von 3 cm oder einer Fläche von 4 cm2 (entspricht ca. einer 1 € Münze), darüber hinaus spricht man von großen Wunden.

Alle Wunden sind gleich aufgebaut. Sie bestehen von innen nach außen aus dem sogenannten Wundbett oder Wundgrund, der von einem Wundrand umgeben ist. Der Wundrand ist der Übergang von der Wunde zur intakten Haut. Außerhalb des Wundrands liegt die Wundumgebungshaut, welche an den Wundrand angrenzt.

Wunden unterbrechen die Barrierefunktion der Haut. Deshalb ist eine sachgerechte Versorgung wichtig, um die Wundheilung zu fördern. Es gibt aber nicht nur eine Art von Wunde, sondern eine ganze Vielzahl von Wundarten. Die einzelnen Wundarten unterscheiden sich in Bezug auf Behandlung und Heilungsverlauf. Für eine adäquate Behandlung ist daher die Art der Wunde ausschlaggebend. Im folgenden Kapitel werden die häufigsten Wundarten und ihre charakteristischen Eigenschaften kurz vorgestellt.

Wundrand und Wundgrund

Wundrand und Wundgrund

Wunde ist nicht gleich Wunde – über die kleinen, aber wichtigen Unterschiede

Wunden können nach ihrer Ursache, ihrem zeitlichen Verlauf, nach dem Aspekt oder ihrer Komplexität unterschieden werden.

Einteilung nach Ursache

Nach ihrer Ursache lassen sich im Wesentlichen 4 Arten von Wunden unterscheiden: mechanische, thermische und chemische Wunden sowie strahlenbedingten Wunden.

1. Mechanische Wunden

In diese Kategorie fallen die typischen Verletzungen, wie z. B. nach einem Fahrradsturz oder einem Schnitt mit dem Küchenmesser—auch wenn die dabei entstehende Wunde jeweils unterschiedlich ist. Daher gibt es bei dieser Art von Wunden noch weitere Unterscheidungen:

Schürfwunden

Hier sind die obersten Hautschichten betroffen und die kleinen Gefäße der Lederhaut liegen offen.

Schnittwunden

Schnittwunden sind oberflächliche, aber auch tiefe Verletzungen (z. B. mit dem Messer oder einer Glasscherbe) aller Hautschichten mit glatten, abgegrenzten Wundrändern.

Platz- und Rissquetschwunden

Platzwunden entstehen ebenfalls durch die Einwirkung stumpfer Scherkräfte auf die Haut, jedoch mit festem Untergrund, wie z. B. Knochen. Die Wundränder sind häufig unregelmäßig und schlecht durchblutet.

Rissquetschwunden sind Abscherungen der Haut und des Unterhautgewebes mit Zerreißungen plus Quetschung der darunter liegenden Weichteile. In den Wundtaschen besteht eine hohe Infektionsgefahr.

Kratz- und Bisswunden

Bei Kratz- und Bisswunden (ob von Tier oder Mensch) besteht hohes Infektionsrisiko.

Weitere mechanische Wunden

Weitere mechanische Wunden sind Stichwunden, Hiebwunden, Ablederungswunden (Dècollement), Risswunden, Schusswunden oder Pfählungsverletzungen.

2. Thermische Wunden

Thermische Wunden entstehen durch das Einwirken von Hitze oder Kälte.

Verbrennungen

Verbrennungen werden in die Grade 1 bis 4 eingeteilt. Bei Grad 1 ist die Haut gerötet und es können sich kleine Blasen bilden. Bei Grad 4 ist die Verbrennung so stark, dass das Gewebe bis auf die darunterliegenden Knochen verkohlt ist.

Verbrühungen

Wenn man mit heißer Flüssigkeit in Kontakt kommt, kann das die Haut an vielen Stellen verletzen, weil die Flüssigkeit sich ausbreitet.

Erfrierungen

Erfrierungen werden in die Grade 1 bis 3 eingeteilt. Am häufigsten sind Finger, Zehen oder das Gesicht mit Nase und Ohren betroffen. Kalte, blasse, verhärtete und gefühllose Haut sind erste Anzeichen einer Erfrierung (Grad 1). Bei Erfrierungen zweiten und dritten Grades kommt es im weiteren Verlauf zu Blasenbildung und rötlich-bläulicher Färbung der Haut. Manchmal sterben die Zellen ab (Gewebsnekrose).

3. Chemische Wunden

Verletzungen, die durch den Kontakt mit Laugen oder Säuren entstehen, werden als chemische Wunden bezeichnet.

4. Strahlenbedingte Wunden

Sehr selten kommt es zu strahlenbedingten Wunden. Diese können z. B. durch Bestrahlung im Rahmen einer Krebstherapie oder durch Röntgenstrahlen entstehen.

Einteilung nach Zeitverlauf

Nach dem zeitlichen Verlauf unterscheidet man akute und chronische Wunden.

1. Akute Wunden

Akute Wunden entstehen durch ein direktes traumatisches Ereignis (z. B. durch Stürze oder Verbrennungen) oder durch medizinische Eingriffe (z. B. Operation). Akute Wunden heilen in der Regel innerhalb von 2-3 Wochen komplikationslos ab (sogenannte primäre Wundheilung).

2. Chronische Wunden

Heilt eine Wunde trotz sachgerechter Behandlung nicht ab und besteht sie länger als zwei bis drei Wochen, spricht man von einer chronischen Wunde.

Einteilung nach Aspekt

Die Einteilung nach Aspekt erfolgt bei Wunden, die tiefere Gewebeschichten betreffen. Man unterscheidet offene Wunden, bei denen tiefere Gewebeschichten freigelegt sind, und geschlossene Wunden mit intakter Haut (z. B. Quetschungen, Blutergüsse und Knochenbrüche).

Einteilung nach Komplexität

Es gibt einfache und komplizierte Wunden. Einfache Wunden heilen komplikationslos und gehen nicht sehr tief, oft nur bis zur Haut oder etwas darunter. Komplizierte Wunden gehen tiefer und können Nerven, Gelenke oder Sehnen verletzten, oder Körperhöhlen eröffnen. Solche Wunden heilen schwieriger und müssen von Experten behandelt werden.

FAQs zu Wunden

Was tun bei Schürfwunden?

Schürfwunden sind meist harmlose, oberflächliche Verletzungen, die nur die oberste Hautschicht (Epidermis) betreffen.

Kleine Schürfwunden:

  • Lassen Sie die Wunde kurz bluten, um Keime und Schmutz auszuspülen.
  • Reinigen Sie die Wunde, entfernen Sie Fremdkörper wie Steinchen oder Dreck, und desinfizieren Sie sie gegebenenfalls.
  • Lassen Sie kleinere Schürfwunden an der Luft trocknen.
  • Größere Schürfwunden sollten mit speziellen Wundauflagen abgedeckt werden, um ein feuchtes Wundmilieu zu erhalten.

Wann zum Arzt gehen:

  • Bei großflächigen und/oder stark verunreinigten Wunden.
  • Bei stark nässenden oder eitrigen Wunden.
  • Bei anhaltend blutenden Wunden.
  • Bei Schürfwunden in der Nähe der Augen.
  • Bei Durchblutungsstörungen oder fehlendem Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus).
  • Wenn die Wunde nach etwa zwei Wochen noch nicht verheilt ist oder Anzeichen einer Infektion zeigt (starke Schwellung, Schmerzen, Eiteraustritt, Fieber).

Was tun bei Platzwunden?

Platzwunden entstehen durch ein sogenanntes stumpfes Trauma, also wenn man sich stößt oder von einem Gegenstand getroffen wird. Sie kommen besonders häufig an Kopf, Stirn, Lippen, Schienbeinen und Ellenbogen vor. Da die Haut platzt, bluten Platzwunden oft stark.

Erste Hilfe bei Platzwunden:

  • Stoppen Sie die Blutung mit einem Druckverband.
  • Spülen Sie die Wunde mit kühlem Leitungswasser ab oder tupfen Sie sie mit einem sauberen Tuch oder Gazestück ab.
  • Reinigen und desinfizieren Sie die Wunde.

Kleinere Platzwunden:

  • Wundränder kleiner Platzwunden außerhalb des Gesichts können mit Klammerpflastern (Wundnahtstreifen) zusammengeführt werden, wenn die Wundränder weniger als 5 Millimeter auseinanderklaffen und die Wunde kaum verschmutzt ist.
  • Lassen Sie die Klammerpflaster 4-6 Tage auf der Wunde, damit sie nicht wieder aufgeht.

Wann zum Arzt gehen:

  • Bei großen oder klaffenden Wunden.
  • Bei stark verunreinigten oder zerfetzten Wundrändern.
  • Bei eiternden oder stark blutenden Wunden.
  • Bei Platzwunden am Kopf, da eine Gehirnerschütterung vorliegen kann. Symptome wie Erbrechen, Übelkeit und Bewusstlosigkeit können Anzeichen dafür sein.
  • Wenn der Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) fehlt oder unbekannt ist.

Heilungsdauer:

  • Platzwunden heilen normalerweise innerhalb von 2-3 Wochen.
  • Im Bereich von Gelenken kann die Heilung länger dauern.
  • Bei größeren Platzwunden sollten Sie die betroffene Stelle erst nach 4-6 Wochen wieder voll belasten.

Was tun bei Schnittwunden?

Bei Schnittwunden wird die Haut und oft auch das darunter liegende Gewebe mit einem scharfen Gegenstand (z.B. Messer, Scherben, Papier) durchtrennt.

Kleine Schnittwunden:

  • Lassen Sie die Wunde kurz bluten, um Keime und Schmutz auszuspülen.
  • Wenn die Wunde schmutzig ist, spülen Sie sie mit Leitungswasser ab.
  • Drücken Sie keimfreies, weiches Material wie eine Kompresse auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen.
  • Desinfizieren Sie die Wunde mit einem Wunddesinfektionsmittel.
  • Verschließen Sie die Wunde mit einem Pflaster oder Verband.

Tiefe, stark blutende oder stark verschmutze Schnittwunden:

Bei tieferen Wunden mit klaffenden Wundrändern und stark verunreinigten Wunden ist eine ärztliche Versorgung notwendig.

  • Drücken Sie keimfreies, weiches Material wie eine Kompresse auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen.
  • Gehen Sie schnell zum Arzt.

Bei sehr stark blutenden Wunden könnte ein größeres Blutgefäß verletzt sein. In diesem Fall muss das betroffene Körperteil abgebunden werden. Danach sofort den Rettungsdienst rufen!

Wie schnell eine Schnittwunde abheilt, hängt von Schwere der Verletzung und der Versorgung der Wunde ab.

Was tun bei Verbrennungen?

Bei Verbrennungen wird die Haut durch Hitze von heißen Gegenständen, Flüssigkeiten oder Feuer verletzt. Je nach Ausmaß und Schweregrad der Verbrennung ist die Wunde unterschiedlich zu versorgen.

Man unterscheidet einerseits zwischen kleinflächigen und großflächigen Verbrennungen. Als Faustregel gilt: bis zur Größe der Handfläche des Betroffenen gilt eine Verbrennung noch als kleinflächig. Sind große Hautflächen verbrannt, oder empfindliche Körperteile wie das Gesicht, Hand und Finger, Fuß oder Genitalien betroffen, spricht man von schweren Verbrennungen.

Andererseits lassen sich Verbrennungen in vier Verbrennungsgrade einteilen:

Leichte Verbrennungen (Verbrennungen ersten Grades) betreffen nur die Oberhaut (Epidermis). Die Haut ist gerötet, leicht geschwollen und schmerzt. Solche Verbrennungen heilen innerhalb weniger Tage von selbst und ohne weitere Folgen ab.

Verbrennungen zweiten Grades äußern sich in der Regel durch das Auftreten von Brandblasen. Dabei kann die oberste Schicht der Lederhaut verletzt werden. Die Brandblase füllt sich mit Flüssigkeit, und platzt nach einigen Tagen von selbst. Darunter befindet sich eine neue, empfindliche Hautschicht. Verbrennungen zweiten Grades heilen vollständig ab, können aber Narben bilden. Die Heilungsdauer beträgt je nach Schweregrad der Verletzung zwei bis drei Wochen.

Bei Verbrennungen dritten Grades ist die komplette Haut mitsamt den Nerven zerstört. Die verbrannte Haut ist weiß oder schwarz und der Betroffene verspürt keine Schmerzen. Solche Verbrennungen heilen nicht von selbst und sind medizinische Notfälle.

Verbrennungen vierten Grades gehen über die Haut hinaus und betreffen auch Muskeln oder Knochen. Solche Wunden müssen operativ versorgt werden.

Versorgung von leichten Verbrennungen (ersten Grades):

  • Kühlen Sie die betroffene Stelle sofort mit handwarmem Wasser. Das Kühlen ist unbedingt auf die verbrannte Köperstelle zu begrenzen.
  • Desinfizieren Sie die Wunde danach.
  • Verwenden Sie keine Eisbeutel oder Kühlpacks, da diese die Haut weiter schädigen können.

Versorgung von Verbrennungen mit Blasenbildung (zweiten Grades)

  • Verbrennungs-Ursache entfernen.
  • Kleine Verbrennungen an den Gliedmaßen: sofortige Kühlung mit lauwarmem Wasser für max. 10 Minuten.
  • Abdecken der Verbrennung mit sterilem Verband ohne Salbe.
  • Danach Arzt oder Ärztin aufsuchen.
  • Verwenden Sie keine Eisbeutel oder Kühlpacks, da diese die Haut weiter schädigen können.
  • Brandblasen nicht aufstechen, auch nicht mit sterilen Nadeln oder anderen Gegenständen.

Versorgung von großflächigen oder tiefgehenden Verbrennungen (dritten Grades):

  • Leisten Sie Erste Hilfe und rufen Sie den Notarzt, da sich großflächige oder tiefgehende Verbrennungen nicht nur auf die Haut, sondern auf den ganzen Körper auswirken. Sind mehr als 10% der Körperoberfläche eines Erwachsenen, bzw. 5% der Körperoberfläche eines Kindes betroffen, drohen Kreislaufschock, eine entzündliche Allgemeinreaktion des Körpers (Verbrennungskrankheit), oder im schlimmsten Fall Funktionsverlust anfangs unbeteiligter Organe (z.B. akutes Nierenversagen). Es besteht Lebensgefahr!
  • Großflächige Verbrennungen dürfen nicht gekühlt werden, da das den Kreislauf zusätzlich belastet und die Gefahr der Unterkühlung besteht.
  • Entfernen Sie vorsichtig die Kleidung von der verbrannten Stelle.
  • Decken Sie die Wunde mit einem sterilen Verband- oder Metallinetuch (keimfreies Tuch mit Aluminiumschicht, damit es nicht mit der Wunde verklebt) ab.
  • Halten Sie die betroffene Person warm, um eine Unterkühlung zu vermeiden.

Was tun bei Blasen?

Blasen sind schmerzhafte, mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume unter einer der Hautschichten und entstehen durch Reibung oder ungewohnten Druck, besonders an Händen und Füßen. Je tiefer eine Blase in der Hautschicht liegt, desto schmerzhafter ist sie und umso langsamer heilt sie.

Allgemein gilt: Haut über einer Blase nie aufschneiden! Sie kann sich sonst entzünden und wird schmerzempfindlicher.

Versorgung kleinerer Blasen

  • Nicht öffnen – die intakte Haut über der Blase schützt vor Infektionen.
  • Um Reibung zu verhindern, kann man ein Blasenpflaster aufkleben.

Versorgung größerer, unter Spannung stehender Blasen

  • Nur aufstechen, wenn die Blase oberflächlich ist. Man kann dafür eine saubere, mit verdünntem Alkohol desinfizierte Nadel verwenden. Vorsichtig in die Blase stechen, Flüssigkeit abfließen und Haut antrocknen lassen.
  • Blase desinfizieren.
  • Blasenpflaster aufkleben.

Versorgung offener, entzündeter Blasen

  • Schmutz entfernen.
  • Blase desinfizieren.
  • Atmungsaktives Pflaster aufkleben.

Was tun bei Nagelbettentzündung?

Eine Nagelbettentzündung ist eine Entzündung der Haut unter dem Nagel, die auch auf den Nagelwall übergreifen kann. Die Ursache ist meist bakteriell bedingt. Symptome sind Rötung, Juckreiz, Schmerzen und Eiterbildung.

Akute und chronische Nagelbettentzündung:

  • Es gibt eine akute und eine chronische Form.
  • Bei einer chronischen Entzündung ist es wichtig, einen Arzt / eine Ärztin aufzusuchen, da es trotz Behandlung immer wieder zu Entzündungen kommen kann; oft aufgrund eines geschwächten Immunsystems.

Selbstbehandlung bei akuter Nagelbettentzündung:

  • Eine akute Entzündung kann sich in einigen Tagen von selbst verbessern.
  • Zur Selbstbehandlung können Sie den betroffenen Finger oder Zeh täglich in warmem Wasser baden, um die Hornhaut aufzuweichen und den Eiter leichter abfließen zu lassen.
  • Anschließend kann eine desinfizierende Lösung verwendet werden, wie beispielsweise Brand- und Wundgele, um Keime zu bekämpfen und die Hautregeneration zu unterstützen.

Was tun bei Entzündung im Bauchnabel?

Eine Bauchnabelentzündung ist eine Infektion, die häufig bei Babys vorkommt. Bei Erwachsenen kann mangelnde Hygiene oder ein Bauchnabelpiercing der Hintergrund sein. Hauptursache ist meist eine Infektion durch Bakterien, manchmal auch durch Hautpilze. Bei Babys besteht ein erhöhtes Risiko im Fall von Frühgeburten oder Fehlbildungen.

Symptome:

  • Gerötete und geschwollene Haut um den Bauchnabel
  • Ausfluss von eitrigem Sekret aus dem Bauchnabel
  • Bei einem schweren Verlauf kann es zu Fieber kommen.

Behandlung:

  • Eine Bauchnabelentzündung sollte in der Regel von einem Arzt / einer Ärztin untersucht werden.
  • In frühen Stadien können antibiotische Salben wie Wundsalben oder Puder ausreichen.
  • In schweren Fällen kann ein Antibiotikum erforderlich sein, entweder in Tablettenform oder über eine Vene verabreicht.

Was tun bei Rissquetschwunden?

Rissquetschwunden entstehen durch starke äußere Einwirkungen wie ein Stoß oder Druck, welches das Gewebe stark belastet und die Haut aufreißt. Die Wunden sind sehr schmerzhaft. Stellen mit dünner Haut und wenig Unterhautfettgewebe sind besonders anfällig. Älteren Personen mit empfindlicher Haut haben ein erhöhtes Risiko.

Erste Hilfe:

  • Blutung stoppen: Verwenden Sie einen Druckverband, um die Blutung zu stoppen.
  • Reinigen der Wunde: Spülen Sie kleinere Rissquetschwunden mit Leitungswasser aus und decken Sie sie mit einem Pflaster ab.

Wann einen Arzt aufsuchen?

  • Bei Wunden über 1 cm Länge, anhaltender Blutung oder starken Schmerzen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
  • Je nachdem, wie schwer die Verletzung ist, kann es sein, dass die Wunde geklammert oder genäht werden muss.

Eine gut versorgte Rissquetschwunde heilt normalerweise innerhalb von zwei bis drei Wochen, aber der Heilungsprozess kann an den Gelenken länger dauern.

Was tun bei Bisswunden?

Bisswunden können von Tieren oder Menschen verursacht werden und reichen von oberflächlichen bis tiefen Verletzungen, die Muskeln und Nerven betreffen können. Bisswunden stellen ein hohes Infektionsrisiko dar und müssen ernst genommen werden.

Erste Hilfe:

  • Bei wenig blutenden Wunden, wie sie oft durch Hunde- oder Katzenbissen entstehen, sollte die Wunde mit Wasser gereinigt, desinfiziert und steril abgedeckt werden.
  • Bei stark blutenden Wunden ist ein Druckverband erforderlich, um die Blutung zu stoppen.

Wann einen Arzt aufsuchen?

  • Eine Katzenbiss-Wunde sollte aufgrund des hohen Infektionsrisikos immer ärztlich behandelt werden.
  • Es wird empfohlen, bei jeder Bisswunde einen Arzt aufzusuchen, insbesondere wenn die Wunde groß ist, stark blutet oder die letzte Tetanus-Impfung länger als 10 Jahre zurückliegt.
  • Auch scheinbar harmlose Wunden können sich entzünden und ggf. zu einer Tetanus- oder Tollwut-Infektion (v. a. in Tollwut-Risikogebieten) oder bei einem Menschenbiss zu einer Hepatitis-Infektion führen.
  • Ein Arzt verschließt leichte Wunden meist mit einer Naht oder Pflaster. Tiefe Wunden bleiben zunächst offen, damit sie mehrmals gereinigt werden können, um eine Infektion auszuschließen.

Symptome einer Wundinfektion:

  • Infektionen können sich je nach Erreger innerhalb von Stunden bis Tagen entwickeln und zeigen sich durch Rötung, Schwellung, Schmerzen, eitriges Sekret, Fieber und allgemeines Unwohlsein.

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