WUNDVERSORGUNG

So versorgen Sie Wunden richtig

WUNDVERSORGUNG

So versorgen Sie Wunden richtig

Die wichtigsten Fakten zum Thema Wundversorgung

Kleine und auch größere Verletzungen gehören so selbstverständlich zu unserem Leben, dass man sich über diese und die Versorgung der Wunde meist wenig Gedanken macht. Zu Unrecht, denn das Wissen über die fachgerechte Versorgung von Wunden kann eine Menge gesundheitlicher Probleme ersparen. Unter Wundversorgung versteht man das Reinigen, Verschließen und Pflegen einer offenen Verletzung. Gerade bei komplizierten Verletzungen oder schlechter Heilung steht ein sorgfältiges Wundmanagement an oberster Stelle.

Primäre Wundversorgung

Man spricht bei der primären Wundversorgung auch von akuten Wunden. Der Wundverschluss tritt innerhalb der ersten sechs Stunden nach der Verletzung ein. Meist genügt für solche Wunden ein Pflaster, in anderen Fällen muss die Wunde mittels Naht oder Klammern verschlossen werden. In diese Kategorie fallen Wunden wie Schnittverletzungen, leichte Verbrennungen und Abschürfungen.

Sekundäre Wundversorgung

In manchen Fällen ist keine primäre Wundversorgung möglich. Etwa dann, wenn eine Wunde sich entzündet (also infiziert ist) oder es sich um eine chronische Wunde handelt, wie etwa beim Druckgeschwür (Dekubitus) oder dem diabetischen Fuß. Wunden dieser Art bleiben zunächst offen (sonst könnten darin vorhandene Krankheitserreger eine schwere Infektion auslösen). Erst wenn die Wunde sauber ist (meist nach mehreren Tagen, manchmal aber auch erst nach Wochen), wird sie mit einer Naht verschlossen.

Wunde ist nicht gleich Wunde

Über den kleinen, aber wichtigen, Unterschied

Ob Schnitt-, Brand-, Schürf- oder Kratzwunden – im Laufe unseres Lebens lernen wir sie wohl alle, als Folge von typischen kleinen Verletzungen im Alltag, kennen. Doch – was ist denn nun eigentlich eine Wunde? Per Definition spricht man davon, sobald die Haut, also der Gewebezusammenhang der äußeren oder inneren Körperoberfläche, getrennt ist. Dies kann mit oder auch ohne einen Gewebeverlust einhergehen.

Je nach Ursache und Schweregrad gibt es dann bei den Wunden noch weitere Unterscheidungen. Diese wollen wir uns hier genauer anschauen. Folgende Wundarten kann man generell unterscheiden:

  • mechanische Wunden
  • thermische Wunden
  • chemische und Strahlungswunden
  • chronische Wunden

1. Mechanische Wunden

In diese Kategorie fallen die typischen Verletzungen, wie z.B. nach einem Fahrradsturz oder ein Schnitt mit dem Küchenmesser – auch wenn die dabei entstehende Wunde jeweils unterschiedlich ist. Daher gibt es bei dieser Art von Wunden noch weitere Unterscheidungen:

Schürfwunden

Hier werden die obersten Hautschichten in Mitleidenschaft gezogen und es liegen kleine Gefäße der Lederhaut offen.

Schnittwunden

Zu den Schnittwunden zählen oberflächliche, aber auch tiefe Verletzungen (z.B. mit dem Messer oder einer Glasscherbe) aller Hautschichten mit glatten, abgegrenzten Wundrändern.

Platz- und Rissquetschwunden

Platzwunden werden ebenfalls durch die Einwirkung stumpfer Scherkräfte in die Haut, jedoch mit festem Untergrund, wie z.B. Knochen verursacht. Die Wundränder sind häufig unregelmäßig und schlecht durchblutet.

Bei Rissquetschwunden handelt sich um Abscherungen der Haut und des Unterhautgewebes mit Zerreißungen plus Quetschung der darunter liegenden Weichteile. In den Wundtaschen besteht hohe Infektionsgefahr.

Kratz- und Bisswunden

Bei Kratz- und Bisswunden (ob von Tier oder Mensch) besteht hohes Infektionsrisiko.

Weitere mechanische Wunden

Weitere mechanische Wunden sind Stichwunden, Hiebwunden, Ablederungswunden (Dècollement), Risswunden, Schusswunden oder Pfählungsverletzungen.

2. Thermische Wunden

In dieser Kategorie entstehen Hautverletzungen durch das Einwirken von Hitze oder auch Kälte.

Verbrennungen

Verbrennungen werden in die Kategorien Grad 1 bis 4 eingeteilt, wobei Verbrennungen ersten Grades eine Rötung der Haut und/oder kleine Blasenbildung aufweisen. Hingegen ist Grad 4 einer Verbrennung die irreversible Verkohlung des Gewebes bis auf den darunterliegenden Knochen.

Verbrühungen

Im Gegensatz zu trockener Hitze, wo die Verbrennung begrenzt ist, ist bei Verbrühungen durch das Verbreiten der Flüssigkeit eine Schädigung aller betroffenen Körperstellen möglich.

Erfrierungen

Erfrierungen werden in die Kategorien Grad 1 bis 3 eingeteilt. Von Erfrierungen sind zumeist Finger, Zehen oder das Gesicht mit Nase und Ohren betroffen. Kalte, blasse, verhärtete und gefühllose Haut sind erste Anzeichen für Erfrierungen (Grad 1). Bei Erfrierungen zweiten und dritten Grades kommt es im weiteren Verlauf zu Blasenbildung und rot-bläulicher Färbung der Haut, bis hin zur Gewebsnekrose (Absterben der Zellen).

3. Chemische und Strahlungswunden

Verletzungen, die durch den Kontakt mit Laugen oder Säuren versursacht werden, werden als chemische Wunden bezeichnet.  Sehr selten sind Menschen von Strahlungswunden betroffen. Diese können z.B. durch die Bestrahlung im Rahmen einer Krebstherapie oder durch Röntgenstrahlen entstehen.

4. Chronische Wunden

Wenn eine Wunde trotz sachgerechter Behandlung nicht heilt und über zwei bis drei Wochen besteht, spricht man von einer chronischen Wunde.

Autsch – und was jetzt?

Eine kleine Verletzung ist rasch passiert. Ebenso rasch sollte dann die optimale Wundversorgung starten. Wie diese aussieht, und welche zwei Schritte dabei ganz wesentlich sind, erfahren Sie hier.

Die zwei Schritte der Wundversorgung:

Vorbereitung: Wunde mit klarem Wasser reinigen. Bei der Erstversorgung einer blutenden Wunde geht es außerdem um die Blutstillung. Schwächere Blutungen kann man stillen, indem mehrere sterile Kompressen auf die Wunde auflegt und die Verletzung anschließend mit leichtem Druck mit einer Mullbinde umwickelt werden.

Schritt 1:  Die Wunde desinfizieren. Das verhindert, dass Erreger durch die geschwächte Hautbarriere „einwandern“ und Infektionen auslösen. Hierfür kann z.B. BETADONA® Wund-Gel oder BETADONA® Wund-Spray verwendet werden. Das in den breit wirksamen Präparaten enthaltene Povidon-Iod wirkt umfassend keimtötend gegen Bakterien, Pilze, Sporen, Viren und Einzeller (Protozoen).

Schritt 2:  Nachdem die Wunde geschlossen ist, geht es an die Förderung der Wundheilung. Hierfür ist es von Vorteil, das Wundheilungsmilieu (die verletzte Hautstelle) feucht zu halten. Da Feuchtigkeit die Zellreparatur unterstützt und die Haut außerdem elastisch und flexibel bleibt. BETADONA® Advanced Wundgel ist ein spezielles Produkt zur Förderung der Wundheilung. Das darin enthaltene Hydrogel sorgt für ein feuchtes Wundmilieu, die Liposomen spenden zusätzlich Feuchtigkeit und unterstützen die Zellreparatur – geeignet ist es für die ganze Familie, für kleine und auch größere Wunden, sowie für die Behandlung chronischer Wunden.

Das wichtige „Danach“: Nach der Versorgung der Wunde ist es unbedingt nötig, dass die Wunde nicht verschmutzt und mit Wasser in Kontakt kommt. Achten Sie also darauf, dass kein Duschgel, keine Seife oder Hautcreme in die Wunde gelangt. Tipp: Zum Duschen kann ein spezielles wasserdichtes Pflaster aufgeklebt werden.

Risiken ernst nehmen

Verletzungen, und seien sie noch so klein, sind nie zu unterschätzen. Erklärtes Ziel jeder Wundversorgung ist es, das Risiko für Infektionen und Wundheilungsstörungen zu verringern. Allerdings kann dabei – wie bei nahezu jeder medizinischen Therapie – etwas schiefgehen. Beispielsweise kann sich die Verletzung trotz Wundbehandlung infizieren. Das erkennt man vor allem an Schmerzen, Rötung, Schwellung und Eitersekretion im Wundbereich. Außerdem können sich im Zuge der Wundheilung unschöne Narben bilden. In manchen Fällen wachsen diese überschießend und verursachen sogar Schmerzen.

Wenn Profi-Hilfe nötig ist

In der Wundbehandlung gilt, wie in anderen Lebensbereichen auch: Man kann vieles selbst schaffen – aber eben nicht alles. Bei hartnäckigen chronischen Wunden oder Vorerkrankungen kann eine professionelle Wundpflege sinnvoll sein. So gehören etwa das diabetische Fußsyndrom, die chronische Wunde Ulcus cruris, OP-Wunden, Tumor-Wunden, die Hauterkrankung Dekubitus und Abszesse in die Hände von Spezialist:innen. Auch in den folgenden Fällen wenden Sie sich bitte so rasch wie möglich an eine Ärztin/einen Arzt:

  • große Schnitt-, Biss-, Brand- oder Platzwunden
  • stark verschmutzte Wunden, die sich nicht allein mit Desinfektionsmittel reinigen lassen

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