Frauen

Schamhaare – Welche Funktion erfüllen sie?

Aktuell scheinen Schamhaare nicht gerade im Trend zu liegen.

Ein Großteil der Männer und Frauen, nämlich zwei Drittel, entfernt die Intimbehaarung selbst oder lässt die Haare professionell entfernen. Doch warum besitzen wir eigentlich im Intimbereich noch solch eine ausgeprägte Körperbehaarung und welchen Nutzen erfüllt diese heute noch für uns? Und aus welchen Gründen wollen so viele haarfrei sein? Wir sind dieser haarigen Angelegenheit auf den Grund gegangen.

Was macht das Schamhaar aus?

Mit Beginn der Pubertät beginnen auch die Schamhaare zu sprießen, bei Mädchen in der Regel circa zwei Jahre früher als bei Jungen. Der Haarwuchs weitet sich dann während der Pubertät aus und die Haare werden dicker und krauser. Schleimhaut ist immer frei von Haaren, doch kann nah von diesen umgeben sein. Übrigens kann die Pigmentierung sehr verschieden ausfallen. Bei den meisten sind die Schamhaare etwas dunkler als das Kopfhaar, doch die Haare können bei sehr hellblondem, rötlichem oder schwarzem Kopfhaar auch die gleiche Farbe haben. Die Haare können 1 cm im Monat wachsen und fallen nach circa sechs Monaten aus.

Nützlicher Flaum

Der Nutzen der Schambehaarung wird oft evolutionär mit dem Schutz der empfindlichen Genitalien vor Schmutz und Krankheitserregern und der Regulation der Körpertemperatur begründet. Gerade der weibliche Intimbereich ist anfällig für Erkrankungen auf Grund von schädlichen Bakterien, die in die Scheide eindringen können. Häufig kann dabei eine bakterielle Vaginose auftreten. Diese macht sich durch einen unangenehm fischigen Geruch und einen gräulichen Ausfluss bemerkbar. Mit dem Betadine BV kann die bakterielle Vaginose effektiv behandelt werden.

Ein weiterer Grund für den (evolutionären) Nutzen der Intimbehaarung ist, dass diese Geschlechtsreife und damit Fortpflanzungsfähigkeit signalisiert. Wichtig könnte jedoch auch sein, dass die Intimbehaarung die Wirkung der körpereigenen Sexualduftstoffe unterstützt. Der individuelle Körpergeruch ist heute immer noch bedeutsames Kriterium für die Partnerwahl. Die Sinnhaftigkeit dieser Wahl wird auch durch Studien untermauert, die zeigen, dass wir durch die Geruchspräferenz dazu neigen, einen genetisch kompatiblen Partner zu wählen. Auch der Schutz vor dem Eindringen von Keimen ist heute noch gut für uns: Haare saugen zusätzlich Schweiß auf, sodass es Bakterien und Pilze schwerer haben, sich zu vermehren. Haare verringern auch die Reibung an der empfindlichen Haut. Unhygienisch sind Schamhaare bei guter Körperpflege keineswegs.

Gründe für die Rasur?

Es gibt viele Gründe, warum Menschen sich von Ihrer Intimbehaarung oder Körperhaaren im Allgemeinen trennen möchten. Sie haben ästhetische, religiöse oder sexuelle Gründe. Viele finden eine glatte Haut einfach angenehmer oder mögen das Gefühl verschwitzter Haare nicht. Andere finden, dass sie beim Sex die Berührungen sensibler wahrnehmen oder bevorzugen beim Oralverkehr haarlose Haut. Der vorrangige Grund ist jedoch gewiss das gängige Schönheitsideal. Der Trend ist langsam im Wandel, doch noch werden in den Medien meist glatte, haarfreie Körper gezeigt. Da die Entfernung mit Rasierer, Enthaarungscremes, Sugaringpaste oder Wachs keinen hygienischen Vorteil bildet, aber viele Methoden Komplikationen mit sich bringen können, sollte man hinterfragen, ob man wirklich aus persönlicher Vorliebe haarfrei sein will. Denn es kann bei diesen Anwendungen leicht zu Schnitten, Pickelchen, Rötungen und Entzündungen kommen, die Sie vielleicht ganz unnötig belasten. Motive für diese Entscheidung sollten also immer persönliche Präferenz und Wohlbefinden sein.