Frauen

Achtung, Tamponkrankheit!

Wenn Tampons oder bestimmte Verhütungsmittel zu lange in der Scheide bleiben, können sich giftige Stoffe bilden. Wie gefährlich das Toxische Schocksyndrom ist – und wie Du es vermeiden kannst.

In den Medien wurde die Tamponkrankheit erst richtig bekannt durch das Model Lauren Wasser. Die US-Amerikanerin verlor beide Beine, weil sie 2012 am Toxischen Schocksyndrom (TSS) erkrankte. Vermutlich wegen eines Tampons. Zunächst einmal: Das Risiko für TSS ist äußerst gering! Dennoch ist die Aufklärung darüber, sowie über eine sorgfältige Menstruationshygiene im Generellen sehr wichtig.

TSS – was ist das

Das toxische Schocksyndrom (TSS) ist eine plötzlich auftretende und lebensbedrohliche Erkrankung infolge einer bakteriellen Infektion. Unbehandelt führt das TSS zum Multiorganversagen. Betroffen sind oftmals junge Frauen, die Tampons verwenden. Die Tamponkrankheit entsteht im Rahmen der Menstruation und wird verursacht durch giftige Stoffe (Toxine) von Bakterien namens Staphylokokken. Diese Staphylokokken gehören eigentlich zur normalen Flora der Haut und Schleimhäute, vor allem in der Nase und Scheide. Einzelne Staphylokokken – Stämme können mitunter solche Gifte (Toxine) bilden. Die genauen Zusammenhänge sind allerdings noch unklar.

TSS – wenn Tampons krank machen

Was man aber weiß ist, dass Tampons, die zu lange in der Scheide liegen und vor allem jene mit dem Prädikat „extrem saugfähig“, offenbar die Vermehrung von Keimen begünstigen. Problem ist hier, dass die entstehenden Toxine schnell und in hoher Anzahl in den Kreislauf gelangen können. Gefährlich wird es, wenn diese dabei auf ein Immunsystem treffen, das noch nie Kontakt zum Erreger hatte und darum auch noch keine Antikörper gebildet hat. Das heißt: wenn das Immunsystem nicht in der Lage ist, Keime und die Toxine schnell zu neutralisieren.

TSS – woran man es erkennt

Typische Symptome eines TSS sind plötzliches Auftreten von Kopfschmerzen, Schwindel und insbesondere ein Blutdruckabfall sowie hohes Fieber und manchmal auch ein sonnenbrandähnlicher Hautausschlag.

TSS – was man tun muss

Bei entsprechenden Symptomen gibt’s nur eines: begib Dich in ärztliche Behandlung. Typisch für das toxische Schocksyndrom ist nämlich, dass es schnell voranschreitet und unbehandelt schwere Organschäden bis hin zum Multiorganversagen verursacht. Also: Umso wichtiger ist es, die Symptome zu kennen und bereits bei den ersten Anzeichen ärztliche Hilfe anzufordern.

Tampons hygienisch verwenden – so geht’s:

TSS ist wie gesagt sehr selten. Aber es gibt auch andere Infektionen mit Krankheitskeimen, die man sich durch mangelnde Menstruationshygiene „einfangen“ kann. Auch eine bakterielle Vaginose kann entstehen, wenn man bei grundlegenden Hygiene-Maßnahmen schlampt, z. B. auf das Händewaschen vor dem Hantieren mit dem Tampon „vergisst“ oder das vollgesogene O.B viel zu Lange drinnen lässt – ein perfekter Lebensraum für Bakterien&Co. Das gleiche gilt übrigens auch für Menstruationstassen, sogenannte „Cups“.

Tampons und Cups – Hygiene hat oberste Prio:

  • Sollte selbstverständlich sein, dennoch: vor und nach dem Einführen eines Tampons gründlich die Hände waschen!
  • Beim ersten Eintritt der Regelblutung empfiehlt es sich, mit der kleinsten Tamponstärke zu beginnen.
  • Passe die Stärke des Tampons immer entsprechend Deiner aktuellen Blutungsstärke individuell an.
  • An Tagen mit stärkerer Blutung kann es sein, dass der Tampon häufiger gewechselt werden muss, meistens aber alle 3 – 6 Stunden.
  • An Tagen leichter Blutung kann ein kleinerer Tampon auch 6 – 8 Stunden getragen werden.
  • Hersteller empfehlen, den Tampon zu wechseln, bevor er acht Stunden in Benutzung war.
  • Nachts kann die gleiche Tampongröße wie tagsüber verwendet werden. Oder aber Du weichst auf Binden aus, viele Frauen finden das angenehmer.
  • Guten Morgen! Ein guter Tag beginnt damit, den „Nacht-Tampon“ sofort nach dem Aufstehen zu wechseln.
  • Wichtig: nur Tampons aus unbeschädigten Originalverpackungen zu verwenden.

Zusätzliche Tipps zur Verwendung von Menstruationstassen:

  • Auch Menstruationstassen, eh klar, nur in gründlich gesäubertem Zustand und mit sauberen Händen einführen.
  • Die Hände vor dem Einsetzen und Herausnehmen sauber waschen.
  • Das Blut mit sauberem Wasser gründlich ausspülen.
  • Nach dem Ende der Menstruation unbedingt die Menstruationstasse und das Aufbewahrungs-Behältnis auskochen.
  • Wichtig: Ein unangenehmer Geruch der Menstruationstasse zeigt an, dass bakterielle Reste nicht vollständig entfernt werden konnten. Dann weg mit dem Cup – Deiner Gesundheit zuliebe!

 

Quellen:

www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/toxisches-schocksyndrom-risiken-durch-tampon-verwendung-aeusserst-gering/

https://www.netdoktor.at/krankheiten/toxisches-schocksyndrom

 

Werbemittelnummer: AT-BETFM-2100017