Eine Geburt hinter sich zu haben und das erste Mal wieder intim mit dem Partner zu werden ist gar nicht immer so leicht, wie es einmal war. Warum Du als Neo-Mama vielleicht weniger Lust auf Bettspaß hast – und worauf Du beim „Ersten Mal“ nach der Geburt achten solltest.
Das berühmte erste Mal – das gibt es auch, wenn man gerade ein Baby zur Welt gebracht hat. Zumindest fühlt es sich so an, als wäre alles plötzlich anders. Die Vagina erscheint als neue, große Unbekannte, und die Gleichung: „Ich plus Partner = Spaß im Bett“ geht plötzlich nicht mehr auf.
In der Regel dauert es eine Weile, bis sich die Lust auf Sex nach der Geburt wieder einstellt. Keine Sorge, das ist völlig normal. Durch die körperlichen Veränderungen, die Anstrengungen der Geburt und das neue Leben zu Dritt rückt für Frauen Sex oft in den Hintergrund. Viele junge Mamas fühlen sich anfangs zudem nicht besonders wohl in ihrem Körper: Der Bauch ist noch schlaff, der Busen wird durch den Milcheinschuss und das Stillen beansprucht, womöglich muss auch die Wunde nach einem Kaiserschnitt oder einer Dammnaht heilen.
Insbesondere wenn die Geburt mit einem operativen Eingriff verbunden war, treten hinterher häufiger sexuelle Probleme und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf. Dazu kommt die Achterbahn der Hormone, welche sich nach der Geburt umstellen, und für Stimmungsschwankungen sorgen können. 24/7 für ein Neugeborenes zur Stelle zu sein, ist außerdem kein Erotik-Booster, die meisten Mamas berichten davon, am Abend fix und fertig vor Müdigkeit rückwärts aufs Sofa zu kippen. Lust auf Sex? Fehlanzeige. Das für die Milchbildung zuständige Hormon Prolaktin hemmt zusätzlich das sexuelle Verlangen.
Amore im Wochenbett – aus medizinischer Sicht spricht da nichts dagegen. Selbst wenn der Wochenfluss noch nicht versiegt ist, ist Sex nach der Geburt prinzipiell erlaubt. Bei bestehendem Wochenfluss ist allerdings die Wundheilung noch nicht abgeschlossen, so dass in dieser Zeit ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Du solltest deshalb besonders auf die Hygiene achten und Kondome verwenden, um Infektionen vorzubeugen.
Ganz ehrlich muss man aber sagen: Knapp nach der Geburt reimt sich „Sex“ bei den wenigsten auf „Relax“. Sprich: das erste Mal nach der Geburt läuft meist nicht völlig entspannt ab. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) oder bisher unbekannte Probleme sind in der Anfangszeit nicht selten. Das hat unterschiedliche Gründe:
Fühlst Du Dich nicht so schnell wieder bereit für Sex und/oder bist unsicher wegen des After-Baby-Bodys? Ehrlich gesagt – sehr viele Mütter empfinden so und auch frischgebackene Väter haben nicht selten Angst, beim Liebesspiel etwas falsch zu machen und halten sich darum ganz zurück. Für Frauen kommt damit wiederum oft rüber, als Neo-Mama nicht mehr sexuell attraktiv zu sein. Heißer Tipp: Kommunikation ist in dieser Phase, wo man sich sowohl als Eltern, als auch als Liebespaar neu finden muss, das Allerwichtigste. Auf der Prio-Liste steht darum ganz oben, diese Gedanken und Befürchtungen mit dem Partner zu teilen. So kann eventuelle Zurückweisung verstanden und auf Bedürfnisse eingegangen werden. Übrigens: selbst wenn in der ersten Elternzeit über Wochen oder gar Monate die Lust auf Sex auf Sparflamme köchelt, kann man das durch ehrliche Kommunikation gut meistern und auch mit Humor nehmen. Dafür wird es nach dieser Durststrecke wieder umso prickelnder, versprochen!
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