Mundhygiene

„Mundgesund“ gegen Husten & Co!

Husten, wir haben ein Problem! Jetzt im Herbst beginnt die Hochsaison für Erkältungskrankheiten. Warum „Mundgesundheit“ gegen lästige Erreger schützt und was Du für Deine Abwehrkraft tun kannst.

Fakten, an denen man schwer zu schlucken hat: Tatsache ist, dass Mund und Nase als „die“ Eintrittspforten für Viren, Bakterien und andere Keime gelten. Spätestens, seitdem Corona zum Thema Nr. 1 wurde, wissen wir: Viren, die durch die Luft oder durch Tröpfcheninfektionen übertragen werden, gelangen hauptsächlich über den Mund-Rachen-Raum in unseren Organismus.

„Türsteher“ gegen Viren&Co

Eine starke Immunabwehr der Mundhöhle und eine gesunde Mundschleimhaut sind daher die erste Hürde für sämtliche unliebsame Erreger. Kommt es zu einem Infekt durch Viren und Bakterien, gelangen die Erreger nämlich zunächst in den Mund- und Rachenraum. Genauer gesagt, haften die Bösewichte an den Schleimhäuten an und vermehren sich dort rasant. Dadurch kommt es schließlich zu den ersten Symptomen, wie einer verschnupften Nase oder Kratzen im Hals. Nicht anders verläuft die Ansteckung im Fall von Corona mit dem SARS-CoV-2. Im Rachen vermehrt sich dieses Virus zu Beginn der Corona-Infektion besonders stark. Darum lässt es sich so leicht beim Husten, Lachen, Sprechen, oder auch beim Atmen übertragen.

Mund auf – Augen auf

Schauen wir hinter die Kulissen, dann sehen wir: Im Mund ist ordentlich was los. Milliarden von verschiedenen „guten“ Bakterien sorgen für eine gesunde Mundflora, indem sie schädliche Eindringlinge abzuhalten versuchen. Dieses orale Mikrobiom ist bei jedem Menschen etwas anders zusammengesetzt. Zudem ist es spezifisch den Anforderungen im Mund angepasst. Denn ob Mund, Darm- oder Vaginalflora: Jedes Mikrobiom ist so aufgebaut, dass es den jeweiligen Körperbereich optimal schützen kann.

Die Balance macht´s aus

Normalerweise ist die Mundflora gut eingespielt, in Balance und wehrhaft gegen Viren & Bakterien. Es kann jedoch durch verschiedene Faktoren dazu kommen, dass sie aus dem Gleichgewicht gerät – ähnlich wie die Darmflora. Schlechte Keime haben dann leichtes Spiel und können sich ausbreiten und uns Probleme machen. Neben Stress, Rauchen und Alkohol kann auch eine schlechte Mundhygiene schuld am Ungleichgewicht sein. Aber auch die Einnahme von Medikamenten, wie Antibiotika oder Krankheiten wie Diabetes oder Krebs können das Mikrobiom im Mund beeinträchtigen.

Gurgeln – der Spülgefährte gegen Viren

Frühere Untersuchungen mit anderen Viren, darunter SARS, MERS und dem Grippevirus H5N1, sprechen dafür, dass Gurgeln mit Mundspülungen das Risiko der Weitergabe von SARS-CoV-2 reduzieren könnte – und vielleicht sogar die Ausbreitung des Virus im Rachen eines frisch Infizierten.

Tipps für eine stabile Mundflora

  • Regelmäßiges Zähneputzen (2-3 mal täglich) ist sozusagen das Basisprogramm einer guten Hygiene in der Mundhöhle. Wichtig: Zahnzwischenräume nicht vergessen. Um diese zu reinigen, bieten sich Interdentalbürsten oder Zahnseide an.
  • Manche schwören zusätzlich auf Zungenschaber oder eine Zungenbürste.
  • Regelmäßige Anwendung von antibakterieller Mundspülung (ein- bis zweimal täglich).
  • Regelmäßiges Wechseln der Zahnbürste (alle vier Wochen)
  • Rauchen, Stress oder Alkohol können die Immunabwehr schwächen und die Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen. Ein reduzierter Zuckerkonsum hilft umgekehrt, das Mikrobiom positiv zu beeinflussen.
  • Gegen Mundgeruch und Entzündungen im Mund werden verschiedene Hausmittelchen angepriesen: Neben Spülungen mit Teebaumöl, Salz oder Natron kommen auch Tees mit Salbei und Thymian zum Einsatz, da sie adstringierend und entzündungshemmend wirken. Ähnlich soll durch den hohen Gehalt an Polyphenolen auch das Spülen mit schwarzem Tee wirken. Doch Achtung: Auf Dauer kann das zu grau verfärbten Beisserchen führen!
  • Mindestens einmal pro Jahr heißt es: ab zur professionellen Zahnreinigung.

Quellen:

www.netdoktor.at/news/gewoehnliche-mundspuelungen-toeten-coronaviren-ab/

academic.oup.com/jid/article/222/8/1289/5878067

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