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Brennen statt Flutschen – Tipps gegen Scheidentrockenheit

Deine Scheide fühlt sich an wie Sandpapier, brennt und juckt – vorallem auch beim Sex? Welche Ursachen Scheidentrockenheit haben kann – und was Du dagegen tun kannst.

Trockener Humor, Trockenblumen, trockener Martini – ja, all das mögen wir. Aber eine trockene Scheide? Kein Grund zum Feiern! Scheidentrockenheit ist ein Wort, das wohl bei jeder Frau unangenehme Assoziationen weckt.

Umso wichtiger ist es, darüber zu reden. Jede gesunde Vagina verfügt über eine Schleimhaut, die ein spezielles Scheidensekret produziert. Diese Flüssigkeit, genannt Fluor Genitalis, schafft die richtige Umgebung für Milchsäurebakterien. Diese sind für eine gesunde Scheidenflora unverzichtbar, da sie die Ausbreitung krankheitserregender Keime verhindern. Wird die Flüssigkeitsproduktion gehemmt, kann eine trockene Scheide die Folge sein.

Die Schleimhaut ist bei Scheidentrockenheit entweder dauerhaft zu dünn oder in bestimmten Situationen (der Klassiker ist hier: beim Sex), nicht feucht genug. Bemerkbar macht sich eine trockene Scheide meist durch Juckreiz und Brennen sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Sowohl psychische als auch körperliche Ursachen können dafür verantwortlich sein, dass es „nicht flutscht“.

Scheidentrockenheit kann auch mit einer Bakteriellen Vaginose einhergehen. Logisch, denn wenn, z. B. durch übertriebene Intimhygiene, Erkrankungen oder psychischen Stress das Ökoklima der Vagina „kippt“, der pH-Wert also außer Balance gerät, verringert sich auch die Menge der guten Milchsäurebakterien, und die Schleimhäute werden trocken.

Gründe für Scheidentrockenheit:

  1. Unser Hormonspiegel gleicht oft einer Achterbahn – es geht rauf, und wieder runter, was naturgemäß Auswirkungen auf Körper und Psyche hat. Vielfach trifft Scheidentrockenheit Frauen in den Wechseljahren, nämlich dann, wenn der Östrogenspiegel sinkt. Jede dritte Frau während dieser sensiblen Lebensphase kennt das Problem. Schwankungen im weiblichen Hormonsystem treten potenziell auch während der Schwangerschaft und Stillzeit auf.
  2. Auch nach Operationen an den Eierstöcken oder der Gebärmutter kann es aufgrund hormoneller Veränderungen zu einer trockenen Scheide kommen.
  3. Die Einnahme bestimmter Medikamente und hormoneller Verhütungsmittel (zum Beispiel mit Gestagenen) kann ebenfalls eine Scheidentrockenheit auslösen.
  4. Ist das Problem situationsbedingt, z. B. beim Sex, sind es häufig Stressgedanken, Lustlosigkeit oder auch Konflikte in der Beziehung, die verhindern, dass Du untenrum feucht wirst.
  5. Leidest Du also unter Ängsten, Stress oder Nervosität, kann sich das durch Scheidentrockenheit äußern. Ebenso kann die Befeuchtung der Scheide leiden, wenn sich die Frau sexuell nicht angesprochen fühlt. Sorry, aber vielleicht liegt’s an Deinem Partner oder Deiner Partnerin, dass Deine Intimzone jeder Wüste Konkurrenz machen könnte. Nimm es als Zeichen – und hab lieber Sex mit Partner*innen, mit denen es in Sachen Erotik kickt.
  6. Achtung: In manchen Fällen steckt hinter chronischer Scheidentrockenheit mehr, etwa ein Trauma durch sexuellen Missbrauch oder eine stark tabuisierte Sexualerziehung. Wichtig: Scheidentrockenheit ist dann ein wichtiges Signal, dass Dein
  7. Körper und Deine Seele (noch) nicht bereit sind, sich auf Sexualität mit einem Partner oder einer Partnerin einzulassen. Es wäre also absolut fatal, Dich dazu zu zwingen oder zu erwarten, auf Knopfdruck zu funktionieren.
  8. Eine Scheidentrockenheit kann auch als Begleitsymptom einer Grunderkrankung wie Diabetes oder Bluthochdruck, oder Nebenwirkung einer ärztlichen Behandlung auftreten.
  9. Übertriebene Intimhygiene: Du schrubbst täglich Deine Intimzone, vielleicht noch mit Seife, Duschgel und verwendest Intim-Deo? Auch dadurch kann sich der pH-Wert der Scheide verändern und die sensible Schleimhaut der Vagina austrocknen.

Was kannst Du nun selbst gegen eine trockene Scheide tun? Hier ein paar Tipps:

  1. Binde statt Tampon: Wer zu einer trockenen Scheide neigt sollte während der Menstruation lieber Binden statt Tampons verwenden. Tampons können neben dem Blut nämlich auch das Scheidensekret aufsaugen und so die Scheidentrockenheit verstärken.
  2. Intimhygiene nicht übertreiben: Klares Wasser (unter Umständen mit hautneutralen, sanften Waschlotionen) reicht normalerweise völlig aus, um den äußeren Intimbereich zu reinigen. Denn, wie hier schon oft zu lesen war: Vulva und Vagina reinigen sich grundsätzlich selbst.
  3. Hormonfreie Präparate: Bei Östrogenmangel können freiverkäufliche hormonfeie Präparate gegen Scheidentrockenheit hilfreich sein – besprich das mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin.
  4. Scheidentrockenheit beim Sex: hier helfen mitunter Gleitcremes, welche die Reibung verringern. Manche verwenden bei Scheidentrockenheit lieber Massage- oder Babyöle um die Gleitfähigkeit der Scheide zu erhöhen – auch okay, nur benutze diese besser nicht zusammen mit Kondomen, diese können sonst kaputtgehen.

 

Quelle: www.netdoktor.at/symptome/scheidentrockenheit/

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