Wunden

„Schnitzer“ beim Schnitzen – was tun?

Herbstzeit ist Bastelzeit. Denn beim Spaziergang durch den bunten Blätterwald findet man die schönsten Stöcke und Äste, aus denen man tolle Dinge schnitzen kann. Was man dabei beachten sollte – und wie man kleinen „Schnitzer“ (=Wunden) versorgt.

Das (Schnitz)Messer, übrigens eines der ältesten Werkzeuge des Menschen, übt auf Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene eine große Faszination aus. Mit Holz geht es uns ganz genauso. Der natürlichste Werkstoff überhaupt riecht gut, greift sich gut an, wirkt lebendig, ist nachhaltig, und präsentiert sich immer wieder anders. Durch die individuelle Maserung und Struktur gleicht kein Werkstück dem anderen.

Zu Beginn einer „Schnitzerkarriere“ geht es nicht darum, perfekt zu arbeiten oder gleich anspruchsvolle Holzfiguren zu schnitzen, sondern sich an den Umgang mit Schnitzmessern und Holz zu gewöhnen. Und mit der Zeit ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Messer und Holzarten man für welche Formen verwendet, und wie stark oder tief man schnitzen muss, um ein bestimmtes Ergebnis zu erhalten.

Vom Ast zum Waldwichtel

Beginnen kann man sehr simpel: dafür reichen ein Schnitzmesser (Taschenmesser) und ein paar Aststöcke, die man beim Waldspaziergang einsammelt. Diese sollten rund 15 cm lang sein, um etwa Wald-Wichtel daraus zu schnitzen. Wenn Du auf Nummer sichergehen möchtest, dann ziehe Dir für die Arbeit Schnitzhandschuhe über.

  • Aststock gefunden? Dann schnitze vorsichtig dessen Ende zu einer Spitze zu. Das wird die Mütze des Waldwichtels.
  • Diese Mütze in der Wunschfarbe grundieren.
  • Sodann mit einem Wattestäbchen dunkle Punkte darauf tupfen – ein Waldwichtel trägt schließlich einen Bart. Sind die Farben trocken, kommt das Gesicht dran. Das kriegst Du am besten mit Finelinern hin.

Wir hoffen natürlich, die ersten Schnitzkunst-Versuche verlaufen ohne „Schnitzer“. Also ohne einen Ausrutscher, bei dem das Taschenmesser den Finger schneidet, anstatt die Wichtelmütze. Das kann schnell passieren, ein Moment der Unaufmerksamkeit reicht. Wer kennt das nicht vom Gemüseschnippeln oder dem Basteln mit der Schere? Meist erledigt sich das Problem von selbst: nach kurzer Zeit hört „der Schnitzer“ meist von selbst auf zu bluten, denn die Blutgefäße verengen sich, und eine Art Netz legt sich schließlich über die Wunde.

Unsichtbare Helferlein

Hinter diesem „Erstarren“ des Blutes steckt der ebenso komplizierte, wie komplexe Vorgang der Blutstillung, genannt Hämostase. Die primäre Hämostase wird auch zelluläre Hämostase genannt, da hier die Blutplättchen, genannt Thrombozyten, die wichtigste Komponente sind. Wird ein Blutgefäß verletzt, beispielsweise eben durch einen Schnitt mit dem Messer, lagern sich diese Blutplättchen an der verletzten Gefäßwand an. Dann treten diese kleinen Helferlein, die Blutplättchen, auf den Plan. Diese Thrombozyten spielen eine wichtige Rolle bei der Blutstillung. Sie können allerdings auch verantwortlich für die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) sein, die unter anderem Lungenembolien und Schlaganfälle verursachen können.

Blutgerinnung in 3-2-1…

Die Blutgerinnung wird auch als sekundäre Hämostase bezeichnet und ist ein lebenswichtiger Prozess im Körper. Über die Gerinnungskaskade verschließt die Blutgerinnung mit Hilfe von Blutgerinnseln (rote Thromben) blutende Wunden. Das im Blut enthaltene Eiweiß wird durch die Gerinnungsfaktoren in ein Geflecht von Eiweißfäden umgewandelt, das Fibrin. Es bildet eine Art Netz von roten Blutkörperchen – dieser Blutschorf verhindert, dass Blut aus der Wunde strömt. Der ganze Vorgang der Blutgerinnung läuft bei kleinen Wunden normalerweise innerhalb von wenigen Minuten ab.
Handelt es sich bei einer Schnittverletzung lediglich um eine kleinere Fleischwunde, kann man diese normalerweise problemlos selbst verarzten. Wichtig ist es in jedem Fall, die Wunde sorgfältig zu säubern und zu desinfizieren! Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Wunde entzündet. Schwerere Schnittverletzungen bitte grundsätzlich vom Arzt versorgen lassen.

• Kleine Wunden ausbluten lassen: Kleine Schnittwunden vor dem Versorgen etwas ausbluten lassen. So werden Schmutzpartikel aus dem Gewebe geschwemmt.
• Wunden ausspülen: Stark verschmutzte Schnittwunden vorsichtig mit kühlem Leitungswasser ausspülen.
• Desinfizieren: Verhindert, dass Erreger wie Bakterien und Viren durch die geschwächte Hautbarriere „einwandern“ und Infektionen auslösen. Für die „Aller-Erste-Hilfe“ zur schnellen Desinfektion empfehlen sich Präparate wie BETADONA® Wund-Gel oder BETADONA® Wund-Spray. Das darin enthaltene Povidon-Iod wirkt umfassend keimtötend gegen Bakterien, Pilze, Sporen, Viren und Einzeller (Protozoen). BETADONA® ermöglicht eine zuverlässige Wunddesinfektion, verhindert weitgehend Eiterbildung und begünstigt eine rasche, problemlose Heilung.
• Versorgen: Die Wunde mit einem keimfreien sowie atmungsaktiven Pflaster oder Wundverband versorgen.
• Wunde abdecken: Bei einer kleinen Schnittwunde genügt meist ein Pflaster.
• Wann zum Arzt? Bei tiefen Wunden mit klaffenden Wundrändern, bei stark verunreinigten Wunden sowie bei Wunden, bei denen man die Blutung kaum stillen kann.

Apropos Blut – wenn Dir Basteln „im Blut liegt“ dann sei kreativ. Egal, was man beim Waldspaziergang so aufsammelt – Kastanien, Stöcke, Steine, Zapfen, Blätter oder Blüten sind alle ein super „Bastelmaterial“. Das folgende Buch bietet eine Menge Tipps, was man aus diesen Fundstücken so basteln kann. Buch-Tipp: Heike Meinolf: Natürlich Basteln – Kreative Ideen für Fundstücke aus der Natur, Coppenrath Verlag, 08/2016, 978-3-649-67020-9, 7,99 Euro

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