Wunden

Geschürft, geschnitten, verbrannt! Was bei Haut-Verletzungen wirklich passiert.

Wie Super(wo)man tragen auch wir ebenfalls ein Cape. Eines, das uns immer begleitet. Es ist: unsere Haut. Der Schutzschild, der unseren ganzen Körper überzieht, hält Bakterien, Schmutz, Chemikalien und äußere Umwelteinflüsse wie Sonne oder Kälte von uns ab. Doch was passiert eigentlich, wenn es zu einer Verletzung kommt?

Wunderwerk Haut

Die Haut ist schichtartig aufgebaut. Von außen nach innen umfassen die einzelnen Hautschichten die Oberhaut (Epidermis), die Lederhaut (Dermis, Corium) und das Unterhautfettgewebe (Subcutis), eine Schicht aus Fettzellen und lockerem Bindegewebe. Vorstellen kann man sich den Aufbau wie eine Schichttorte. Ganz oben, quasi der Schokoüberzug, ist die Oberhaut, bestehend aus Hornschicht und Keimschicht. Eine „Etage“ unter dieser Hornschicht wimmelt es vor Leben. Denn die Lederhaut besteht aus einem aktiven und komplexen System aus vielen verschiedenen Haut- und Immunzellen, Nerven- und Muskelfasern, Schweiß- und Talgdrüsen, Blut- und Lymphgefäßen, Haarwurzeln, Tastsinneszellen, Wärme- und Kälterezeptoren. Ihre Gefäße versorgen die Oberhaut mit Nährstoffen. Kommen wir, um bei unserem Bild zu bleiben, nun zum „Tortenboden“, nämlich der Unterhaut. Dieses Unterhautfettgewebe ist ein Wärme- und Nährstoffspeicher, polstert darunterliegende Strukturen, dämpft äußeren Druck und Stöße ab und schützt vor Wärmeverlust.

SMS ans Gehirn

Die Haut ist sozusagen die Pressesprecherin unserer Sinne und damit ein echter Kommunikationsprofi. Sie sendet 24/7 ihre Sinneseindrücke über die Nervenbahnen an Rückenmark und Gehirn. Dank ihres unermüdlichen Einsatzes werden wir vor Gefahren gewarnt, bevor ein größerer Schaden entsteht. Zum Beispiel, wenn wir aus Versehen auf die heiße Herdplatte greifen oder beim Gemüseraspeln mit dem Küchenmesser abrutschen. Doch manchmal können wir, trotz des eingebauten Warnsystems der Haut, einfach nicht mehr rechtzeitig reagieren. Und, zack, eine Verletzung passiert – und in Folge entsteht eine Wunde. Genau genommen also dann, wenn das Gewebe der Haut oder der inneren Organe geschädigt oder ganz durchtrennt wird.

Betrifft so eine Verletzung nur die Haut, z. B. durch einen Kratzer oder eine oberflächliche Abschürfung, wird sie als einfache Wunde bezeichnet. Doch eine tiefere Verletzung kann auch eine komplexe Wunde verursachen – man spricht davon, wenn unter der Haut auch Nerven, Sehnen, Muskeln oder Blutgefäße zertrennt werden.

Je nach Ursache unterscheidet man folgende Wundarten. Hier jene, die besonders leicht im Alltag passieren können:

Mechanisch verursachte Wunden

  • durch scharfe Gewalt, z. B. Schnitt-, Stich-, Hieb- oder Bisswunde
  • durch stumpfe Gewalt, z. B. Schürf-, Riss-, Quetsch-, Platz- oder Schusswunde sowie Druckgeschwüre (Dekubitus)
  • durch scharfe als auch stumpfe Gewalt, z. B. teilweise oder komplette Abtrennung von Gliedmaßen

Thermische Wunden

  • durch Verbrennungen
  • durch Verbrühungen
  • durch Erfrierungen

Frau Dr. Haut

Die Haut ist eine hervorragende Heilerin, ganz von Natur aus. Der natürliche Heilungsprozess läuft in Phasen ab. Direkt nach der Verletzung beginnt die sogenannte Exsudationsphase. Die Wunde füllt sich mit Blut und Gewebewasser. Die Blutgerinnung leitet den Heilungsprozess ein und stoppt die Blutung. Danach folgt die Resorptionsphase und das „Aufräumen“ beginnt. Abgestorbenes Gewebe und eingedrungene Keime werden von körpereigenen Abwehrzellen abgebaut und beseitigt. In dieser Phase findet auch die Infektionsbekämpfung statt.

Die dritte Phase der Wundheilung wird Proliferationsphase genannt. Sie beginnt ca. am dritten Tag nach der Verletzung. Der Zellteilungsprozess wird angeregt und neue Blutgefäße und Bindegewebsfasern produziert. Schließlich folgt als letzte und längste Phase die Reparationsphase, in der sich die Wunde endgültig verschließt und eine immer stabiler werdende Narbe entsteht.

Es kann jedoch passieren, dass eine Wunde nicht in einem normalen Zeitraum verheilt. Man unterscheidet deshalb zwischen akuten und chronischen Wunden. Schon die ersten Maßnahmen kurz nach der Entstehung der Wunde können sich maßgeblich auf die Wundheilung auswirken. Wichtig ist darum, „Frau Dr. Haut“ beim Heilen zu helfen:

1: Reinigen

Oberflächliche Wunden, wie etwa Schürfwunden, heilen in der Regel problemlos ab, da nur die oberste Hautschicht betroffen ist. Wichtig ist dennoch, diese von Fremdkörpern, aber auch Schmutz und Bakterien zu reinigen. Im einfachsten Fall genügt es, die Wunde mit Trinkwasser aus der Wasserleitung zu spülen. Ebenso unkompliziert sind normalerweise auch Platz-, Stich- oder Schnittwunden, bei denen zwar Gewebe unterhalb der Haut verletzt ist, aber die Wundfläche glatt ist und dicht aneinander liegt. Säubert man diese, sollte der Heilungsprozess ohne Probleme verlaufen.

2: Desinfizieren

Das Eindringen von Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten ist der häufigste Grund für verzögerte Wundheilung. Die optimale Erstversorgung besteht daher immer aus einem schnellen Desinfizieren der Wunde, am besten mit einem sehr gut und breit wirksamen Präparat wie BETADONA® Wund-Gel oder BETADONA® Wund-Spray, das gleichzeitig das sensible Gewebe schont. Gut, wenn man diese allerersten Helfer immer griffbereit in der Hausapotheke hat.

3: Schützen

Pflaster und Wundverbände sind keimfrei und atmungsaktiv und schützen die Wunde vor äußeren Einflüssen wie Bakterien und Schmutz. Dann steht dem Heilungsprozess nichts mehr im Wege!

Bei großen und stark blutenden Wunden, wie zum Beispiel Biss- oder Platzwunden, solltest Du schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen! Dies gilt auch, wenn sich die Verletzung in den nächsten Tagen verschlimmert, anstatt abzuheilen. Fängt die Wunde beispielsweise an zu schmerzen und anzuschwellen, können dies erste Anzeichen einer Entzündung oder Infektion sein.