Für gewöhnliche Perioden-Produkte wie Tampons und Binden muss auch die Umwelt ordentlich bluten. Du willst Müll vermeiden? Hier sind die Alternativen.
Dein Herz schlägt für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Und dennoch verursachst Du einmal pro Monat einen gewaltigen Müllberg. Zumindest dann, wenn Du 08/15-Periodenprodukte wie Tampons oder Binden verwendest. Nicht schön, oder?
Zunächst ein kleines Rechenbeispiel: Die Menstruation dauert bei Frauen zwischen 4 und 7 Tagen, und pro Tag verwendet sie dabei, je nach Stärke der Regel, 5 Tampons, eventuell noch in Kombi mit einer Slipeinlage. Das Ganze 12x im Jahr, und das für rund 40 Jahre, also die Zeit der Fruchtbarkeit. Nach Adam Riese kommen damit zwischen 14.000 und 17.000 Menstruations-Produkte zusammen, seien es Tampons oder Binden, mal ganz abgesehen von zusätzlichen Slipeinlagen. Alleine in Österreich verbrauchen Frauen gemeinsam pro Jahr ca. 460 Millionen Produkte für die Menstruation. Stell Dir einmal diesen gewaltigen Müllberg vor!
Dazu kommt, dass konventionelle Tampons und Binden extrem belastend für die Umwelt sind:
Fazit: es macht Sinn, nach umweltfreundlichen und chemiefreien Alternativen zu Binden und Tampons zu suchen. Zum Glück gibt es diese ja. Wir haben ein paar alternative, umweltfreundliche und nachhaltige Periodenprodukte zusammengefasst – mit Pro & Contra!
Als Diva Cup oder Moon Cup bekannt gab es die Menstruationstasse schon in den 1930er Jahren. Damals wurde die Produktion aber bald mangels Materialien eingestellt. Die kleine Tasse besteht heute aus Silikon und wird in zusammengefaltetem Zustand eingeführt. Mittlerweile gibt es Menstruationstassen in zahlreichen Größen und Formen ganz bequem im Drogeriemarkt zu kaufen.
Vorteil: Keine Ersatzbinden oder -tampons nötig / Viel Bewegungsfreiheit auch beim Sport / Sehr lange haltbar, wenn man sie richtig aufbewahrt und pflegt / kostenfreundlich / Keine chemischen Zusatzstoffe / Wenn richtig eingesetzt nicht zu spüren / Verschiedene Fassungsvermögen und Größen / Insgesamt sehr umweltfreundlich/
Nachteil: Einsetzen muss geübt werden / Ausleeren in öffentlichen Klos kann zum Problem werden / Auslaufen leider möglich / Kann kneifen, trotz richtigem Einführen
Unterhosen mit eingebauten Pads trägt man wie normale Unterwäsche, mittlerweile sind sehr hübsche Modelle am Markt, denen man ihren „Nebenjob“ nicht ansieht.
Vorteil: Schön & bequem / Man braucht in der Nacht nur eine Unterhose – keine weiteren Produkte / Nachhaltiges Produkt / Verschiedene Style und Fassungsvermögen je nach Periodenstärke erhältlich / Sehr lange haltbar, wenn richtig aufbewahrt und gepflegt
Nachteil: Man muss sie nach der Verwendung gleich auswaschen / Wichtig: immer eine Unterhose zum Wechseln dabei haben / Bei sehr starken Tagen ist Auslaufen möglich
Masken haben wir selbst genäht – das geht mit Stoffbinden auch. Die selbstgenähten Binden bestehen aus einem Baumwollmaterial mit saugfähigem Kern. Man kann sie tatsächlich selber gestalten, oder aber in kleinen DIY-Shops auf Etsy und Co. kaufen.
Vorteil: Sehr lange haltbar, wenn richtig aufbewahrt und gepflegt / Nachhaltiges Produkt / Alle möglichen Farben, Formen und Größen erhältlich / DIY-Produkt: Man kann es nach den eigenen Bedürfnissen gestalten /
Nachteil: Enger Kontakt mit dem eigenen Blut, da jedes Mal ausgewaschen werden muss / Man muss die richtige Form erst finden
Dieser Schwamm, auch Luffa-Schwamm genannt, ist die wohl natürlichste Lösung in Sachen Menstruationsprodukt. Er ist organisch, sprich er ist einmal fröhlich im Meer geschwommen, bevor er rausgefischt, desinfiziert und auf die gewünschte Form (ähnlich wie ein Tampon) zugeschnitten wurde. Wie die künstlichen Schwämmchen kann auch der Naturschwamm ganz nah an die Gebärmutter geschoben werden.
Vorteil: Nachhaltiges Produkt / Angenehm einzuführen und zu entfernen / Bei richtiger Handhabung nicht zu spüren / Komplett aus Naturmaterial /Wiederverwendbar / Kann beim Sex und Schwimmen auch getragen werden/fusselfrei/trocknet die Vaginalschleimhaut nicht aus
Nachteil: Enger Kontakt mit dem eigenen Blut, da es jedes Mal ausgewaschen werden muss / Risiko auf Toxisches Schocksyndrom gegeben (TSS = eine Art Blutvergiftung, die bei zu langem Drinlassen eines vollgesogenen Tampons entstehen kann)
Tipp:
Bevor du den Naturschwamm benutzt, solltest Du ihn einmal über Nacht in Essigwasser (Verhältnis 1:2) einlegen und danach gut mit Wasser ausspülen. Zum Einführen kannst Du ihn einfach mit warmem Wasser anfeuchten, zusammendrücken und dann wie einen Tampon einführen.
Die radikalste Methode und eine echte Challenge in Sachen Planung. Die Idee dahinter: bei dieser Methode soll die Frau spüren, wann sich der nächste Schwung Menstruationsblut seinen Weg zum Ausgang bahnt und dann rechtzeitig die Toilette aufsuchen, um einen sogenannten „Release“ zu haben. Fans schwören darauf, aber im stressigen Alltag kann es durchaus vorkommen, dass man einen Release verpasst. Wer nicht gleich rot sieht, wenn er das Business-Meeting mit einem Menstruationsfleck in der Hose verlässt, kann sich mit der Methode eventuell anfreunden.
Vorteil: Man braucht gar kein Produkt zu kaufen! / Nachhaltig / Natürliche und günstigste Methode / Man lernt den eigenen Körper besser kennen
Nachteil: Man muss den eigenen Körper erst mal kennen und spüren lernen / Jede Periode kann anders ablaufen / Es kann immer sein, dass Blut einfach ausläuft
Übrigens: Über Menstruationstassen & Co freut sich auch das Öko-Klima Deiner Vagina. Denn all diese umweltfreundlichen Methoden beeinflussen das Scheidenmilieu, das dortige Mikrobiom und den gesunden pH-Wert, in keinster Weise. Speziell Tampons müssen sich hingegen den Vorwurf gefallen lassen, dass sie nicht nur Menstruationsblut, sondern auch die gesunde Mikroflora aufsaugen und die Scheide austrocknen. Das kann mitunter auch zu einer Bakteriellen Vaginose führen, wenn die Balance in der Intimzone kippt. Ein Grund mehr, sich nach Alternativen umzusehen.
https://ecoyou.de/zero-waste-menstruation/
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