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Juckende Scheide durch Antibiotika

Bakterien und Pilze kommen auch in einem gesunden Scheidenmilieu vor. Besteht jedoch eine Dysbalance zwischen guten und schlechten Bakterien, kann es schnell zu einer Infektion kommen.

Oft wird diese durch Stress, ein angeschlagenes Immunsystem oder auch durch die Einnahme von Antibiotika verursacht.

Sowohl der innere als auch der äußere Intimbereich ist mit Keimen und Bakterien dicht besiedelt, die allesamt die Scheidenflora im Gleichgewicht halten und vor unerwünschten Bakterien schützen.

In erster Linie handelt es sich hierbei um Milchsäurebakterien, die einen bestimmten pH-Wert erzeugen.

Was ist der pH-Wert und was sagt er aus?

Der pH-Wert gibt Auskunft über den Säuregehalt der Scheidenflora. Wenn er vom Normwert abweicht und erhöht ist, kann dies auf akute Infektionen hinweisen.

Bei einer gesunden Scheidenflora beträgt der pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4. Dieses relativ saure Klima verhindert die Ansiedelung von unerwünschten Keimen und hemmt deren Wachstum.

Der äußere Intimbereich hingegen erreicht einen pH-Wert von etwa 5,0 bis 5,5. Im Laufe des weiblichen Zyklus unterliegt der pH-Wert allerdings geringfügigen Schwankungen und ist während der Menstruation leicht erhöht.

Schwankungen des pH-Wertes sind normal

Durch das Menstruationsblut, welches einen pH-Wert von etwa 7 hat und als basisch gilt, kann sich der pH-Wert in der Scheide vorübergehend erhöhen. Auch Sperma hat einen höheren pH-Wert und kann das Scheidenmilieu kurzfristig verändern.

Da diese Abweichungen meist nur von kurzer Dauer sind und sich selbst wieder regulieren, führt dies in der Regel zu keinen Beschwerden.

Besteht jedoch über einen längeren Zeitraum ein neutrales oder basisches Milieu, kann dies die Besiedelung mit krankheitserregenden Bakterien begünstigen und zu Infektionen führen.

Generell gilt, je weniger sauer das Scheidenklima ist, desto geringer ist der Schutz gegen eindringende Pilze und Bakterien. Ab einem pH-Wert von 4,5 gilt die Scheide als zu basisch und die Ursache sollte bei einem Gynäkologen abgeklärt werden.

Was passiert in der Scheide, wenn Antibiotika eingenommen werden?

Die Einnahme von Antibiotika kann den pH-Wert der Scheidenflora negativ beeinflussen. Das Medikament tötet Bakterien ab oder hindert sie an der Vermehrung. Doch Antibiotika wirken nicht nur gegen krankmachende Bakterien, sondern greifen auch die natürlich vorkommenden Bakterien der gesunden Scheidenflora an.

So werden auch nützliche Bakterien und Mikroorganismen in der Scheide abgetötet, was Viren und schädlichen Bakterien das Eindringen erleichtert. Daher treten Infektionen in der Scheide relativ häufig nach der Behandlung mit Antibiotika auf.

Wie erkennt man einen abweichenden pH-Wert?

Eine gestörte Scheidenflora äußert sich meist in Juckreiz und Brennen an der Scheide, sowie vermehrtem Ausfluss und unangenehmem Geruch. Auch Rötungen und Schwellungen der Scheidenhaut sowie Schmerzen beim Wasserlassen und dem Geschlechtsverkehr sind mögliche Anzeichen.

Zeigen sich diese Symptome, sollte dies unbedingt ärztlich abgeklärt und behandelt werden.

Wie kann eine juckende Scheide nach einer Antibiotika-Therapie behandelt werden?

Zur Regulierung und Wiederherstellung eines gesunden Scheidenklimas wird meist eine Kur mit Milchsäurebakterien empfohlen. Auch die Anwendung eines Vaginalgels, z.B. das Betadine BV™ Vaginalgel, zur unterstützenden Wiederherstellung eines gesunden pH-Wertes ist sinnvoll.

Ist eine längerfristige Antibiotikakur absehbar, werden in manchen Fällen unterstützend zeitgleich Präparate zum Schutz gegen krankheitserregende Keime verabreicht.

Probiotische Maßnahmen und Milchsäurebakterien sind in Gelform, als Zäpfchen und auch zur oralen Einnahme als Trinkkur erhältlich. Wichtig ist in jedem Fall die hygienische Anwendung des erforderlichen Präparates, um eine unerwünschte Übertragung von Keimen zu vermeiden.