Frauen

Gestresst? Das juckt auch deine Vagina!

Viele Frauen kennen das: Die To-Do-Liste ist endlos, der Stress groß – und dann spielt auch noch die Vagina verrückt. Es juckt, brennt, und riecht unangenehm – eben das, was man in Stress-Zeiten garantiert nicht zusätzlich braucht. Wenn wir aus der Balance sind, ist es unser sensibles Scheidenmilieu oft auch. Die gute Nachricht: Dagegen kann man etwas tun. Keep cool – und chille Deine Vagina.

Corona, Quarantäne, Lockdown, Home-Schooling & Co. Die meisten von uns können diese Reizwörter schon gar nicht mehr hören. Ein Ausnahmezustand, der wohl alle Menschen belastet hat. Aber ehrlich – Frauen trifft diese Situation ganz besonders. Denn für viele bedeutet das, dass durch die Mehrfachbelastung die tägliche To-Do-Liste noch länger wird. Das Resultat: Stress pur.

SOS in Stresszeiten

Leider ist unsere Vagina ein Sensibelchen. Kommt unser seelisches Gleichgewicht ins Schleudern, dann leidet, wie der Rest des Körpers, auch sie. Stress, Ärger, Ängste und psychosoziale Belastungen schwächen unsere natürliche Abwehr, wirken sich auf den Hormonstatus aus, und, zeigen zahlreiche Studien, bringen das Ökosystem in der Vagina aus der Balance. Typisches Frust-Futter in solchen Phasen, wie Schokolade oder fettiges Fast-Food in Kombi mit einem Mangel an Selfcare tun ihr übriges, um das Sensibelchen in der Intimzone noch mehr zu vergraulen. Das dann mit einer Bakteriellen Vaginose reagieren kann.

Sauer ist gesund

Du sitzt in der Stress-Falle und bist deswegen sauer? Genau dann ist es Deine Vagina höchstwahrscheinlich nicht – nämlich: sauer. Zur Erklärung: Bei gesunden Frauen besteht die Scheidenflora hauptsächlich aus verschiedenen Arten von Milchsäurebakterien, genannt Laktobazillen. Sie produzieren Milchsäure und sorgen so für ein saures Milieu in der Scheide (pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4), in dem andere krankmachende Keime in der Regel nicht überleben können. Heißt also: nur wenn die Vagina sauer ist, hat sie sozusagen auch den „schwarzen Gürtel“ in der Virenabwehr.

Die Vagina leidet mit

Hormonelle Schwankungen, Abwehrschwäche, übertriebene Intimhygiene, aber eben auch psychosoziale Belastungen führen häufig zu einer pH-Verschiebung in der Scheide vom sauren in den basischen Bereich. Stress treibt den Cortisolspiegel in die Höhe, wodurch die schützenden Milchsäure-Bakterien in der Vaginalflora zugrunde gehen. Krankmachende Keime können sich dann ungestört vermeiden – Bahn frei für eine Bakterielle Vaginose. Zwischen Seele und Vagina gibt es eine Art „Standleitung“.

Anti-Stress-Tipps

Stress vermeiden klappt nicht immer. Aber dem Stress die rote Karte zeigen, und so auch wieder die Vagina in Balance bringen? Das funktioniert. Grundsätzlich tut in solchen Zeiten alles gut, was auch das Immunsystem empowert. Denn je stärker dieses ist, umso besser kann sich der Organismus vor Erregern schützen. Also: raus an die frische Luft, Bewegung machen, sich zwischendurch ganz bewusst immer mal Pausen gönnen, und lieber zu Obst und Gemüse greifen statt zum Schoko-Riegel. Darüber hinaus verraten wir Dir drei Selfcare-Strategien, die im stressigen Alltag helfen, rasch runterzuschalten. Einfach ausprobieren – auch der Vagina zuliebe.

1. Ruhiger Atem

Weil unsere Atmung automatisch abläuft, widmen wir ihr normalerweise wenig Aufmerksamkeit. Schade, denn über den Atem, unseren ständigen Begleiter, können wir unsere Stimmung positiv beeinflussen, das Wohlbefinden steigern, innere Ruhe finden und Stress entgegenwirken. Ein Klassiker ist diese Atemübung.

So geht’s:

  • Atme durch die Nase auf vier in Deinem eigenen Tempo ein.
  • Halte den Atem auf vier.
  • Atme durch Deinen Mund auf vier wieder aus.
  • Mach auf diese Weise insgesamt zehn Atemzüge.

2. Entspannter Muskel

Progressive Muskelentspannung heißt diese bewährte Methode. Super in Stress-Situationen, oder auch zum Einschlafen. Grundannahme ist, dass Relaxen nicht auf Knopfdruck funktioniert, sondern besser nach vorheriger Anspannung.

So geht’s:

  • Spanne einen Körperteil nach dem anderen an, und lasse ihn dann wieder los. Die Anspannung sollte rund 3 Sekunden dauern. Balle z.B. ganz, ganz fest eine Faust. Lasse diese Anspannung dann los, indem Du die Hand wieder öffnest.
  • Das Prinzip ist also immer: 3 Sekunden halten – und dann loslassen.
  • Nach der Faust kommt der Unterarm dran. Dann der Oberarm. Und so weiter.
  • Auch das Gesicht kann man anspannen, indem man es zusammenkneift, als würde man Mund, Nase und Wangen ganz eng zusammendrücken wollen. 3 Sekunden halten, dann wieder loslassen. Klappt, wenn man es mal geübt hast, auch ganz schnell zur Instant-Entspannung.

3. Gechillter Schmetterling

Der „Butterfly-Hug“, also Schmettelings-Umarmung, ist eine bewährte Ressourcen-Übung zur Selbstberuhigung und Entspannung.

So geht’s:

Leg die Hände überkreuz auf Deine Oberarme und „tappe“ (klopfe) relativ schnell mal links und mal rechts auf Deine Oberarme. Am besten wirkt das, wenn man dazu tief in den Bauch hinein atmet. Wirkung: Durch das Überkreuzen der Arme kommen die rechte und die linke Gehirnhälfte wieder in Verbindung, wodurch es leichter fällt, zur Ruhe zu kommen. Mit den Berührungen wird gleichzeitig ein Gefühl von Schutz ausgelöst, und der eigene Körper wahrgenommen.