Was ein Kaiserschnitt eigentlich ist und wie Du die Narbe nach der Geburt am besten behandelst.
„Im Mai 2021 bin ich Mutter geworden“, erzählt Bettina. „Leon ist mein erstes Kind und nach so einer unkomplizierten Schwangerschaft habe ich mir über die Geburt nicht wirklich viele Gedanken gemacht. Unser Sohn sollte möglichst auf natürlichem Weg auf die Welt kommen, wie sich das wohl alle Eltern wünschen. Aber – daraus wurde leider nichts. Grund war, dass sich die Nabelschnur um seinen Hals gelegt hatte. Als meine Ärztin das feststellte, ging alles superflott: Rauf auf die OP-Liege und schon versetzte mich der Anästhesist in Narkose. Es ging alles gut – Leon kam gesund zur Welt. Was mir allerdings blieb, war die Wunde des Notkaiserschnitts“.
Diese Erzählung einer frisch gebackenen Mama ist kein Einzelfall. Nahezu jeder dritter neugeborene Erdenbürger in Österreich kam 2021 mittels Kaiserschnitts zur Welt. Doch was ist das denn nun genau? Vereinfacht gesagt ist der Kaiserschnitt eine operative Form der Geburt. Der Eingriff kann notwendig werden, wenn eine normale vaginale Geburt ein höheres Risiko für Mutter oder Kind verursachen würde. Ob eine normale, sprich vaginale Geburt möglich ist oder Gründe für einen Kaiserschnitt bestehen, beurteilt Deine Ärztin oder Dein Arzt häufig bereits im Laufe der Schwangerschaft. In anderen Fällen, wie im eingangs Erzählten, treten erst unmittelbar vor oder während der Geburt Komplikationen auf, die einen Kaiserschnitt nötig machen.
Julius Caesar soll, der Legende nach, per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen sein. Caesar heiße deshalb Caesar, so der Mythos, weil sein Name von Caedere abgeleitet sei – lateinisch für herausschneiden. So erklärt zumindest Plinius über ein Jahrhundert später die Namensgebung. An dieser Theorie bestehen aber berechtigte Zweifel. Denn wäre Caesar so geboren worden, hätte seine Mama im Jahre 100 vor Christus eine solche Operation mit Sicherheit nicht überlebt. Doch, ob die Geschichte nun so stimmt oder nicht – bis heute heißt der Eingriff medizinisch «Sectio caesarea» – also kaiserlicher Schnitt. Aus dem lateinischen «Caesar» leitet sich „Kaiser“ ab – was die deutsche Bezeichnung „Kaiserschnitt“ erklärt.
Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt die Entscheidung für den Eingriff getroffen wird, spricht man von einem primären oder einem sekundären Kaiserschnitt. Ein primärer Kaiserschnitt ist ein geplanter Eingriff, der bereits vor Geburtsbeginn durchgeführt wird, das heißt noch bevor geburtswirksame Wehen einsetzen oder die Fruchtblase platzt. Gründe für einen geplanten Kaiserschnitt können etwa sein, wenn das Baby im Bauch so liegt, dass eine natürliche Geburt nicht möglich ist oder wenn die Plazenta, auch Mutterkuchen genannt, vor dem Muttermund liegt und dem Baby den Ausgang versperrt. Ein sekundärer Kaiserschnitt hingegen ist eine operative Entbindung, die erst nach dem Einsetzen der Wehen vorgenommen wird, wenn im Laufe der Geburt unerwartete Komplikationen auftreten. In Fällen, die eine akut bedrohliche Situation für Mutter und/oder Kind darstellen, wird ein sogenannter Not- bzw. Akutkaiserschnitt durchgeführt. Darüber hinaus finden Kaiserschnitte heute immer öfter auch ohne medizinische Indikation aufgrund der individuellen Entscheidung der Frau statt. Dies wird als Wunschkaiserschnitt bezeichnet und gehört zu den primären bzw. geplanten Kaiserschnitten.
Vor einem Kaiserschnitt wird in der Regel eine regionale Schmerzbetäubung mittels Spinalanästhesie oder Periduralanästhesie (PDA – auch Epiduralanästhesie genannt) vorgenommen. Diese beiden Verfahren der Regionalanästhesie werden auch als „Kreuzstich“ bezeichnet. Dabei werden im unteren Bereich der Wirbelsäule über eine Injektionsnadel schmerzbetäubende Mittel zu den schmerzleitenden Nerven in der Nähe des Rückenmarks eingeleitet. Davor wird die Region um den Einstich lokal schmerzfrei gemacht. Die Mutter bleibt nach einem Kreuzstich während des Kaiserschnittes bei Bewusstsein. Ausnahme stellt der Akutkaiserschnitt in Notfallsituationen dar, bei diesem ist eine Vollnarkose notwendig.
Sobald die Patientin schmerzfrei ist, erfolgt ein horizontaler Schnitt knapp über dem Schambein entlang der Schamhaargrenze („Bikinizone“). Nur in seltenen Notfällen werden Kaiserschnitt-OPs als Längsschnitte durchgeführt. Die Bauchdecke wird Schicht für Schicht eröffnet. Danach wird die Gebärmutter mit einem Schnitt geöffnet und das Neugeborene darf das Licht der Welt erblicken. Das Kind wird sodann abgenabelt, in warme Tücher gewickelt, der Hebamme und sodann den glücklichen Eltern übergeben. Auch eine Begleitperson (z.B. der Vater des Kindes) kann während des Eingriffes im Operationssaal anwesend sein.
Nach der Kaiserschnitt-OP wird die Patientin auf die Wöchnerinnenstation gebracht und kann sich dort von dem Eingriff erholen. An der Bettkante sitzen und auch Aufstehen ist nach dem „kaiserlichen Schnitt“ bereits nach einigen Stunden möglich – und auch nötig, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Sich frühzeitig zu bewegen, dient auch dazu einer Verstopfung nach dem Kaiserschnitt vorzubeugen und die Darmtätigkeit anzukurbeln. Die Bauchnaht verheilt in der Regel innerhalb von 8 bis 12 Tagen. Nach einer Sectio caesarea bleiben die meisten Patientinnen für etwa 4 bis 7 Tage, also etwas länger als normalerweise, im Krankenhaus.
In den ersten Tagen nach dem Kaiserschnitt treten naturgemäß Wund- und Narbenschmerzen auf, die aber medikamentös gemildert werden können und meist am dritten oder vierten Tag nachlassen. Sobald der Kreislauf der jungen Mama wieder stabil ist, stellt eine Dusche kein Problem dar. Wichtig: Dabei bitte darauf achten, dass die frische Bauchnaht nicht mit Shampoo oder Duschgel in Berührung kommt. Spezielle Duschpflaster bieten hier einen guten Schutz. Wird die Naht dennoch feucht, dann mit einem sauberen Tuch vorsichtig trocken tupfen. Baden ist leider, bis der Wochenfluss versiegt ist, ein No-Go. Das Vergnügen in der Wanne könnte aufgrund der Operationswunde zu Infektionen führen. Sitzbäder sind aber jederzeit möglich. Tipp: Um auf die Narbe keinen Druck auszuüben, ist es besser, wenn Deine Kleidung ein wenig weiter geschnitten ist als sonst.
Kaum zu glauben, aber wahr: Die frisch nach dem Kaiserschnitt rote und oftmals gereizte Wunde in der Bikinizone wird in wenigen Wochen nur noch als dezenter Strich am unteren Bauch zu sehen sein. Und dass, obwohl der Kaiserschnitt eine große Bauch-OP darstellt, bei der viele Nerven durchtrennt werden. Umso wichtiger ist es, von Anfang an die Wunde und den Wundheilungsprozess regelmäßig zu kontrollieren, damit sich nichts entzündet. Aber auch, um dieser Wunde, wie jeder anderen auch, die Pflege anzugedeihen, die sie benötigt. Deine Kaiserschnittwunde ist leicht wulstig und rot gefärbt? Das ist völlig normal. Auch Schmerzen bzw. Jucken sind in den ersten Tagen nach dem Kaiserschnitt nichts Außergewöhnliches. Damit deine Kaiserschnittwunde gut verheilt, kannst du selbst einiges tun:
Quelle:
www.gesundheit.gv.at/leben/eltern/geburt/geburtsablauf/kaiserschnitt.html
https://www.statistik.at/fileadmin/announcement/2022/07/20220707MedMerkmaleGeborene2021.pdf
https://www.netdoktor.de/therapien/kaiserschnitt/
https://www.eltern.de/kaiserschnittnarbe
https://www.betadona.at/products/betadona-advanced-wundgel/
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