Wunden

Fahrrad – Wie Sie bei Unfällen reagieren sollten

Wie bei anderen Sportarten besteht auch beim Radfahren ein gewisses Verletzungsrisiko.

Allerdings entstehen Verletzungen weitaus seltener durch Überlastung als durch Unfälle, wie einen Sturz oder einen Zusammenstoß. Die Unfallursachen können vielerlei sein. Nasse und rutschige Wege, plötzlich auftauchende Hindernisse und unerwartetes Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer können auch erfahrene Fahrradfahrer schnell zu Fall bringen. Möglichst sollte man diese Risiken durch umsichtiges Fahren minimieren. Zudem ist es wichtig, regelmäßig relevante Bauteile des Rades auf Materialermüdung zu überprüfen und sich beim Wechsel auf ein neues, ungewohntes Fahrrad erst mit der Handhabung vertraut zu machen, beispielsweise bei Rennrädern mit Klickpedalen. Diese Maßnahmen können helfen, einem Unfall vorzubeugen. Doch was tun, wenn es doch passiert?

Besonders häufig: Schürfwunden

Die häufigsten Verletzungen beim Radfahren sind Schürfwunden an Händen, Armen und Beinen. Meistens lassen sich diese problemlos selbst versorgen. Reinigen Sie die Wunde mit sauberem Wasser von Schmutz und kleinen Steinchen. Im Anschluss desinfizieren Sie die Stelle mit einem Desinfektionsmittel, wie z.B. dem Betadona® Wund-Gel oder Wund-Spray. Bei kleinen Schürfwunden genügt ein Pflaster, größere Areale sollten Sie mit einer sterilen Wundauflage bedecken und mit einer Mullbinde oder einem Dreieckstuch verbinden. Beim Rutschen über Asphalt können auch tiefere Wunden entstehen, die manchmal stark verunreinigt sind. Feststeckende Fremdkörper lassen Sie unbedingt von einem Arzt entfernen. Achten Sie auf Ihren konstanten Tetanus-Impfschutz. Auch wenn sich die Wunde entzündet, konsultieren Sie Ihren Arzt.
Tipp: Fahrradhandschuhe schützen Ihre Hände vor Abschürfungen und verleihen einen guten Griff am Lenker.

Verletzungen an Knochen und Gelenken

Im Fall von frontalen Zusammenstößen entstehen bei Radfahrern oft Knochenbrüche am Schlüsselbein und im Schulterbereich. Ein seitlicher Aufprall kann Brüche am Bein oder an der Hüfte verursachen. Wenn der Fahrer versucht, seinen Sturz abzufangen, können zudem Knochen an Unterarm, Ellenbogen und Handgelenk brechen. Gebrochene Knochen oder ausgerenkte Gelenke müssen unbedingt ärztlich abgeklärt werden, da die Verletzung oft von außen nicht deutlich erkennbar ist. Die betroffenen Gliedmaßen sind in der Regel bewegungsunfähig, in unnatürlicher Position und verursachen starke Schmerzen.
Das betroffene Körperteil muss zunächst ruhiggestellt werden. Beim Arm eignet sich ein Dreieckstuch, beim Bein zum Beispiel eine zusammengerollte Decke. Kühlen Sie die Stelle mit Umschlägen, dies vermindert die Schmerzen und die Schwellung. Einen offenen Bruch mit einer sterilen Wundauflage bedecken und den Notarzt rufen.

Kopfverletzungen – hier ist besondere Vorsicht geboten!

Gefürchtet sind Kopfverletzungen, wie das Schädel-Hirn-Trauma, die schwerwiegende Folgen haben können. Außerdem können sich Radfahrer eine Gehirnerschütterung, Wirbelverletzungen und Platzwunden zuziehen. Zunächst sei betont, dass ein Fahrradhelm Sie vor schweren Verletzungen bewahren und Ihr Leben retten kann. Beim Mountainbiken können auch ein Vollvisier-Helm und eine bruchsichere Brille sinnvoll sein.
Bei Kopfverletzungen muss grundsätzlich immer ein Arzt aufgesucht werden. Bedecken Sie Wunden am Kopf mit einem keimfreien Tuch und fixieren Sie dieses. Finden Sie einen Verletzten vor, prüfen Sie sein Bewusstsein. Ist er nicht ansprechbar, müssen Sie der Person mit großer Vorsicht den Helm abnehmen und sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes in die stabile Seitenlage bringen. Bei Atemstillstand müssen Sie eine Beatmung und Herzdruckmassage durchführen. Ist der Verletzte ansprechbar, sprechen Sie mit ihm, um einen Schock zu verhindern.
In jedem Fall gilt: Wenn Sie eine verletzte Person vorfinden, müssen Sie unbedingt Erste Hilfe leisten!

Sicherung der Unfallstelle

Je nachdem, wo sich ein Unfall ereignet hat, gilt es Verschiedenes zu beachten, um die Unfallstelle zu sichern. In schwierigem Gelände, zum Beispiel im Wald, können Sie einen Verletzten allein mit einer Rettungsdecke ziehend bergen oder zu zweit mit einem Tragering aus seiner Lage befreien. Rufen Sie die Notrufzentrale an, die nötigenfalls auch eine Ortung vornehmen kann. An der Landstraße oder im Stadtverkehr ist es besonders wichtig, die Unfallstelle abzusichern, um einen Folgeunfall zu verhindern. Dazu ein Fahrrad oder ein Warndreieck in ausreichendem Abstand aufstellen, sodass nachfolgende Fahrzeuge ausweichen können. Achten Sie bei der ersten Hilfe darauf, sich selbst nicht zu gefährden. Bei mehreren Beteiligten sollte bei Streit über den Unfallhergang nach der ersten Hilfe der Unfall bei der Polizei gemeldet werden.

Die Notfallapotheke für Radfahrer

Um unterwegs vorbereitet zu sein, sollten Sie immer eine kleine Notfallapotheke mit dem Nötigsten an Bord haben. Dazu gehören:

  • Verbandszeug bzw. ein kleiner Erste-Hilfe-Koffer extra fürs Fahrrad, mit Pflaster, Klebeband und Schere
  • elastische Binde
  • Wunddesinfektion, z.B. BETADONA® Wund-Gel oder -Spray mit Povidon-Iod
  • Schmerzmittel oder Schmerzgel

Bei längeren Touren sind auch eine Zeckenzange, Sonnen- und Insektenschutz nützliche Begleiter.