Ein Kratzer, eine kleine Verletzung – schon bist Du möglicherweise in einer toxischen Beziehung mit dem Tetanusbakterium. Und das wortwörtlich, denn das freigesetzte Toxin kann ernsthafte Folgen für Deine Gesundheit haben. Was Tetanus eigentlich ist und warum Du Deinen Impfschutz unbedingt auffrischen solltest.
Tetanus – diesen Begriff kennen die meisten lediglich aus ihrem Impfpass. Doch, was verbirgt sich hinter dieser Form der Wundheilungsstörung? Wir gehen dieser wichtigen Frage nach.
Stell dir vor, Du trittst barfuß auf einen rostigen Nagel, schneidest Dich an Schlittschuhkufen, oder der Stubentiger eines Bekannten hat einen k(r)atzbürstigen Tag und macht Dich mit seinen Krallen bekannt. Das Resultat ist eine kleine, scheinbar harmlose Verletzung – diese kann jedoch Tür und Tor für einen gefährlichen ungebetenen Gast öffnen: das Tetanusbakterium. Tetanus, oft als Wundstarrkrampf bezeichnet, ist eine ernste Bedrohung, die durch das Bakterium Clostridium tetani ausgelöst wird. Diese gemeinen Bakterien lauern fast überall, besonders im Straßenstaub, in der Erde und im Kot von Tieren.
Das gefährliche an Tetanus ist nicht die Wunde selbst, sondern das Toxin, das die Bakterien produzieren. Wenn dieses Toxin in deinem Körper freigesetzt wird, kann es schwere und schmerzhafte Muskelkrämpfe verursachen, beginnend im Gesicht und sich abwärts ausbreitend. Im schlimmsten Fall führen Lähmungen der Atemmuskulatur zum Ersticken. Die Symptome einer Tetanuserkrankung zeigen sich oft durch erste Anzeichen wie Schwitzen, ein Ziehen an der Wunde oder durch Muskelsteifigkeit und können in schweren Fällen zu lebensbedrohlichen Zuständen führen.
Die Bakterien produzieren genau genommen zwei Toxine:
Alles andere als harmlos: die Infektion kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, z.B. schweren Kreislauf- und Atemproblemen. Die Sterblichkeit liegt trotz intensivmedizinischen Behandlungen bei über 20 Prozent, unbehandelt ist sie erheblich höher.
In vielen Teilen der Welt, besonders in Ländern mit gut etablierten Impfprogrammen, ist Tetanus selten geworden, aber nicht ausgerottet. Die Tetanus-Impfung ist ein wesentlicher Teil des Impfprogramms in vielen Ländern, einschließlich Österreich, wo sie kostenlos angeboten wird. Für vollständigen Schutz sind mehrere Impfungen über die ersten Lebensmonate und -jahre verteilt nötig, gefolgt von regelmäßigen Auffrischungen.
Die beste Verteidigung gegen Tetanus ist die Vorbeugung. Neben der unverzichtbaren Impfung ist es entscheidend, Wunden sofort und gründlich zu reinigen, besonders wenn sie durch Gegenstände wie Nägel, Dornen oder den Krallen bzw. Zähnen eines Tieres verursacht wurden, die mit Erde oder Staub in Kontakt gekommen sein könnten. Eine frühzeitige Reinigung und Desinfektion der Wunde senken das Risiko einer Infektion erheblich.
Bei Säuglingen, die sich während der Geburt infizieren, kann sich ein sogenannter neonataler Tetanus entwickeln. Die Bakterien gelangen in den Körper der Allerkleinsten und starten ihr Unwesen meist innerhalb der ersten zwei Lebenswochen. Babys wirken dann steif, leiden unter Krämpfen und haben oft nicht einmal genug Kraft zum Trinken. Während diese Bedrohung in Europa dank guter medizinischer Versorgung und Impfungen nahezu verschwunden ist, stellt sie in Entwicklungsländern immer noch eine ernste Gefahr dar.
Ärzt*innen stützen sich bei der Diagnose auf die erwähnten Symptome sowie die medizinische Vorgeschichte – starke Muskelkrämpfe und Versteifungen nach einer Verletzung sind klare Alarmsignale. Laboruntersuchungen machen hingegen meist wenig Sinn, da die Bakterien schwer nachweisbar sind.
Zur Beruhigung: Sich Tetanus „einzufangen“ ist unwahrscheinlich, wenn Du geimpft bist.
Bei einem Verdacht auf Tetanus ist schnelles Handeln gefragt, oft heißt es dann gar: ab auf die Intensivstation. Die typische Behandlung umfasst alles von chirurgischer Wundversorgung über die Gabe von Tetanus-Immunglobulinen bis hin zu Antibiotika und Medikamenten, die Krämpfe lösen. Maßnahmen, die darauf abzielen, Symptome zu kontrollieren und gleichzeitig lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern.
In Österreich, wie in vielen Teilen der Welt, ist die Tetanusimpfung ein fester Bestandteil des öffentlichen Gesundheitssystems. Bereits im Säuglingsalter beginnt das Impfprogramm, gefolgt von weiteren Auffrischungen im Laufe des Lebens. Diese vorbeugende Maßnahme ist der Schlüssel zur Vermeidung der Krankheit. Und falls Du dich verletzt, denk daran: Eine gründliche Wundreinigung und eine Überprüfung des Impfstatus können entscheidend sein. Auch wichtig zu wissen: eine durchgemachte Tetanuserkrankung hinterlässt keine Immunität.
Solltest du eventuelle Symptome bemerken oder einfach unsicher sein, wende Dich an Deine/n Hausarzt/-ärztin, Facharzt/-ärztin für Innere Medizin und Infektiologie oder die nächstgelegene Spitalsambulanz. Vor allem vor Fernreisen ist eine Beratung durch eine/n Reisearzt/-ärztin sinnvoll. Das Außenministerium bietet zudem nützliche Reiseinformationen und Warnungen, die Du im Blick behalten solltest.
Tetanus mag durch die hohe Impfrate in vielen Teilen der Welt seltener geworden sein, doch die Bakterien, die die Krankheit verursachen, sind immer noch weit verbreitet. Deshalb ist es so wichtig, den Impfschutz ernst zu nehmen und bei jeder Verletzung die richtigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Weiterführende Infos gibt’s auch beim Impfplan Österreich:
sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Impfplan-Österreich.html
www.netdoktor.de/krankheiten/tetanus/
Werbemittelnummer: AT-BETWC-2400033
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