Rumms! Hast Du Dir schon mal den Kopf am Küchenkasten gestoßen? Oder bist mit dem Schienbein an die Kommode gedonnert? Dann könnte das Ergebnis eine Platzwunde sein. Solche Hoppalas, bei denen die Haut oberflächlich aufplatzt, passieren besonders häufig an Körperteilen wie Kopf, Stirn, Lippen, Schienbeinen oder Ellenbogen. Keine Panik! Wir sagen Dir, wie Du die Wunde richtig behandelst und eine Infektion verhinderst.
Kennst Du das? Da tappert man morgens schlaftrunken zur Kaffeemaschine – und plötzlich rast das Küchenkastl auf Dich zu und fährt ungebremst gegen Deinen Kopf. So fühlt sich dieses schmerzhafte Hoppala jedenfalls an. Ein Unfall, der nicht nur häufig ist, sondern auch sehr blutig enden kann. Medizinisch gesagt entsteht eine Platzwunde (medizinische Bezeichnung: Vulnus lacero-contusum) durch ein stumpfes Trauma, meist da, wo die Haut direkt auf dem Knochen aufliegt. Durch den Aufprall eines stumpfen oder kantigen Gegenstands leistet der Knochen einen Widerstand, bei dem die Haut überdehnt wird und es letztendlich zum Aufplatzen kommt.
Platzwunden passieren vor allem, wenn wir uns an etwas stoßen oder von einem herabfallenden Gegenstand getroffen werden. Exponierte Körperstellen wie Kopf, Stirn, Lippen, Schienbein und Ellenbogen sind hier naturgemäß besonders gefährdet. Kleine Platzwunden kann man meist selbst versorgen. Ein Pflaster oder Verband schützt danach die Wunde. Größere Platzwunden werden von einer Ärztin oder einem Arzt genäht, geklammert oder geklebt.
Du wolltest mit dem Kopf durch die Wand, doch diese war stärker? Dann sehen wir uns mal in Zeitlupe an, was bei einer Platzwunde passiert: Die Haut platzt oberflächlich auf, folglich blutet es mitunter ziemlich stark. Wichtig ist jetzt, dennoch Ruhe zu bewahren und Schritt für Schritt vorzugehen.
Bei einer Platzwunde am Kopf ist es wichtig, auch die umliegenden Haare vorsichtig zu reinigen, um Schmutz und lose Haare zu entfernen. Vermeide es jedoch, die Wunde stark zu reiben oder an den Haaren drumherum zu reißen, da dies eine zusätzliche Irritation verursachen kann. Wenn möglich, binde Deine „Mähne“ zurück oder verwende eine Haarklammer, um die Haare aus der Wunde zu halten. Das verhindert, dass weitere Haare in die Wunde gelangen und macht die Behandlung und spätere Verbände einfacher.
Wenn Du feststellst, dass Deine Haare die Zugänglichkeit zur Wunde behindern, benutze vor der Wunddesinfektion mit BETADONA® eine sterile Schere, um sie vorsichtig zu kürzen. Das trägt dazu bei, zusätzliche Verunreinigungen zu verhindern und die Behandlung sowie das Auftragen eines Verbandes zu erleichtern. Denke daran, vor und nach dem Kontakt mit der Wunde Deine Hände immer gründlich zu waschen und sterile Handschuhe zu tragen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.
Bis Deine Platzwunde verheilt ist, solltest Du vermeiden, dass Wasser direkt darauf prasselt oder generell nass wird. Das bedeutet, die Wunde etwa eine Woche lang beim Duschen mit einem wasserdichten Pflaster zu schützen. Allerdings ist es nicht immer möglich, ein solches Pflaster anzubringen, besonders wenn sich die Platzwunde am Kopf unter den Haaren befindet. In diesem Fall solltest Du das Haarewaschen gänzlich streichen, bis die Wunde verheilt ist.
War die Platzwunde sehr groß und musste genäht, geklammert oder geklebt werden, dann halte Dich unbedingt an die Anweisungen Deines Arztes/Deiner Ärztin bezüglich des Kontakts mit Wasser.
Platzwunden benötigen in der Regel zwei bis drei Wochen, um zu heilen. Allerdings kann sich dieser Prozess verzögern, wenn die Wunde an einer Stelle liegt, die häufig bewegt wird – wie etwa an Gelenken. Während kleinere Platzwunden meist schnell verheilen und die betroffenen Körperteile bald wieder belastet werden können, benötigen größere Platzwunden mehr Zeit zur Erholung. Unser Tipp: solche Wunden etwa vier bis sechs Wochen zu schonen, bevor die betroffene Stelle wieder voll belastet wird.
Klammerpflaster (Wundnahtstreifen) sollten circa vier bis sechs Tage auf der Wunde bleiben. Achtung: entfernst Du die Streifen zu früh, könnte die Platzwunde wieder aufgehen.
Wenn Du eine Platzwunde am Kopf, und zusätzlich eine Gehirnerschütterung erlitten hast, kann dies die Dauer der Beeinträchtigung verlängern. In solchen Fällen kann Bettruhe oder sogar ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein, um eine vollständige Genesung zu gewährleisten.
Selbstbehandlung hat ihre Grenzen. Bei großen/klaffenden Wunden, bei Platzwunden im Gesicht oder bei stark verunreinigten Wunden und/oder zerfetztem Wundrand, wende Dich bitte an den Arzt/die Ärztin Deines Vertrauens. Ebenso bei eiternden Wunden, bei stark blutenden Wunden, bei fehlendem oder unbekanntem Tetanus-Impfschutz, bei Erbrechen, Übelkeit, Bewusstlosigkeit – und zudem auch immer dann, wenn Du Dir unsicher bist und ärztlichen Rat benötigst.
Übrigens: beim Arzt/der Ärztin kann eine Platzwunde nur innerhalb von sechs Stunden geklammert, genäht oder geklebt werden. Danach muss die Wunde offenbleiben, weil sonst das Risiko für eine Infektion zu hoch wäre.
www.netdoktor.de/therapien/wundversorgung/platzwunde-behandlung/
www.praktischarzt.de/behandlung/wundversorgung/platzwunde/
https://www.gesundheitsinformation.de/wie-versorge-ich-eine-platzwunde.html
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