Wunden

Wundheilung fördern – von Anfang an!

„Blut ist ein ganz besonderer Saft“ – so lässt Goethe seinen Mephistopheles sprechen.

Tatsächlich ist Blut nicht nur irgendeine Körperflüssigkeit, sondern hat eine Bedeutung, die weit über die medizinische hinausgeht. Fließt Blut, dann sehen wir buchstäblich rot – und unser inneres Alarmsystem schlägt an.  Während wir entsetzt aufs „Autsch“ starren, läuft der Reparaturmechanismus im Körper zur Hochform auf.

Erste Hilfe vom Körper

Direkt nach Entstehen der Wunde beginnt bereits die Exsudationsphase (auch Reinigungs- oder Entzündungsphase genannt). Die Gefäße verengen sich, die Blutgerinnungskaskade kommt in Gang. Beides mit dem Ziel, die Blutung zu stillen. Geschädigte Gefäßwände werden abgedichtet, die Freisetzung von Botenstoffen wie Histamin löst eine lokale Entzündungsreaktion aus, in deren Folge unter anderem die Wanddurchlässigkeit der feinsten Blutgefäße, der Kapillaren, zunimmt. Das merkt man dadurch, dass Wundsekret (Wundflüssigkeit) austritt. Mit dem Ziel, die Wunde zu säubern, genauer gesagt, Fremdkörper und Bakterien auszuspülen. Wie gesagt – ein Prozess, der sich auch ohne unser Zutun vollzieht. Doch wenn wir diesen in der entscheidenden Phase unterstützen, kann das eine spätere Wundheilungsstörung möglicherweise verhindern.

Wie Wunden heilen

Die Phasen der Wundheilung verlaufen immer auf die gleiche Weise. Je nach Art und Ausmaß der Wunde unterscheidet man jedoch zwischen primärer und sekundärer Wundheilung.

Glatte Sache – die primäre Wundheilung

Bei sauberen, nicht infizierten Wunden mit glatten Wundrändern, die eng aneinander liegen (z.B. Schnittverletzungen und Operationswunden), ist nur wenig Bindegewebe nötig, um die Wunde zu verschließen. Hier geht also buchstäblich alles glatt: Die Wunde verheilt relativ flott, die Narbe ist kaum sichtbar, oder nur dünn.

Große Sache – die sekundäre Wundheilung

Der Songtitel „Gekommen, um zu bleiben“ passt auf die sekundäre Wundheilung, die vorwiegend große Gewebsdefekte mit klaffenden oder zerfetzten Wundrändern betrifft. Denn diese hinterlässt meist deutlich sichtbare Narben. Was daran liegt, dass bei diesen Wundrändern zunächst viel Granulationsgewebe gebildet wird, um die Wunde aufzufüllen. Die Umwandlung des Granulationsgewebes in Narbengewebe führt dann zu großflächigen, breiten Narben.

Problem gestörte Wundheilung

Doch was ist denn nun eigentlich eine Wundheilungsstörung? Man nennt dies so, wenn der Heilungsprozess einer Wunde verzögert eintritt und sich diese infiziert. Oft tritt eine derartige Störung bei geschwächtem Immunsystem und nach chirurgischen Eingriffen auf. Auch Erkrankungen wie Diabetes, Krebs oder Durchblutungsstörungen sowie bestimmte Medikamente und psychosoziale Faktoren können sich ungünstig auf den Heilungsverlauf auswirken. Ebenso führen Fremdmaterialien, die in die Verletzung geraten, wie z.B. Schiefer, Glassplitter, Kunststoffnetze, Metallplatten oder Schrauben) zu einer Verschlechterung der Wundheilung. Außerdem: auch Nikotin verzögert die Wundheilung – ein Grund mehr, vom Glimmstängel die Finger zu lassen.

Die häufigste Ursache für eine gestörte Wundheilung ist eine Infektion. Dabei wird der Ablauf der Heilung gehemmt und es können erhebliche Komplikationen auftreten. Eine Desinfektion der Wunde ist vor allem dann wichtig, wenn die Wunde tiefer und verunreinigt ist – am besten gleich in den ersten Minuten nach dem „Autsch“.

Wundheilung fördern – so geht’s!

  • Reinigen: Wunde sofort mit etwas Wasser reinigen, um Keimen keine Chance zu geben
  • Desinfizieren: Verhindert, dass Erreger wie Bakterien und Viren durch die geschwächte Hautbarriere „einwandern“ und Infektionen auslösen. Für die „Aller-Erste-Hilfe“ zur schnellen Desinfektion empfehlen sich sehr gut und breit wirksame Präparate wie BETADONA® Wund-Gel oder BETADONA® Wund-Spray. Das darin enthaltene Povidon-Iod wirkt umfassend keimtötend gegen Bakterien, Pilze, Sporen, Viren und Einzeller (Protozoen). BETADONA® ermöglicht eine zuverlässige Wunddesinfektion, verhindert weitgehend Eiterbildung und begünstigt eine rasche, problemlose Heilung.
  • Versorgen: Die Wunde mit einem keimfreien sowie atmungsaktiven Pflaster oder Wundverband versorgen.

Infektionen: das sind die Warnsignale

Aber was tun bei schlechter Wundheilung, z.B, weil die Desinfektion vergessen wurde, oder der Heilungsprozess aus anderen Gründen „schwächelt“? Die wichtigsten Warnzeichen für einen verzögerten oder gar ausbleibenden Heilungsprozess sind Rötungen, Schwellungen, Schmerzen und Überwärmung. Wichtig darum: Die Wunde und die umgebende Region sollten regelmäßig begutachtet werden, um eine eventuell auftretende Infektion frühzeitig zu erkennen. Treten die aufgezählten Symptome ein, gibt’s nur eines: ab zur Ärztin oder zum Arzt! Eventuell ist dann nämlich eine Therapie mit Antibiotika nötig.

Faustregel: 4-6 Wochen bis zur Heilung

In manchen Fällen muss dann überdies eine besondere Wundbehandlung eingeleitet werden, da sonst schwerste Komplikationen drohen. Als Faustregel gilt: Alltägliche Wunden sollten innerhalb von vier bis sechs Wochen abgeheilt sein. Von einer chronischen Wunde spricht man, wenn diese trotz sachgemäßer und lokaler Behandlung innerhalb von drei Monaten keine Tendenz zur Heilung zeigt bzw. nach zwölf Monaten nicht spontan abgeheilt ist. Auch hier heißt es: je früher man die Warnzeichen beachtet und medizinische Hilfe aufsucht, umso besser.