Richtige Entsorgung von Medikamenten – darauf sollten Sie achten

Wir erklären, wie Medikamente sicher und umweltgerecht entsorgt werden.

Wenn Sie beim Aufräumen Ihrer Hausapotheke feststellen, dass Präparate das Ablaufdatum überschritten haben und nicht mehr verwendbar sind, stellt sich die Frage, wohin die Medikamente nun gehören.

Zuallererst: Alte Medikamente gehören keinesfalls in den Abfluss beziehungsweise die Toilette und auch nicht in den Restmüll. Denn überflüssige Wirkstoffe belasten unsere Gewässer, das Grundwasser und letztlich auch unser Trinkwasser. Sie werden in der Natur schlecht abgebaut und überfordern die Kläranlagen, die trotz moderner Technik noch nicht alle chemischen Verbindungen aus dem Wasser entfernen können. Im Restmüll wiederum könnten Medikamente nach der Entsorgung in falsche Hände gelangen.

Entsorgung von Medikamenten: Wie fachgerecht trennen?

Wertstoffe können recycelt werden. Verpackungen wie Karton und Beipackzettel können Sie zum Altpapier geben und leere Glasflaschen dürfen in den Altglas-Container geworfen werden. Flaschen mit Flüssigkeiten, Salben und Cremes in Tuben werden als Ganzes entsorgt. Tabletten und Zäpfchen können Sie in ihren Blistern lassen. Spritzen und Nadeln sollten aus Sicherheitsgründen in einem Plastikbehälter, zum Beispiel einen alten Behälter von Reinigungsmitteln, abgegeben werden. Andere Problemstoffe, die sie gegebenenfalls bei der Sammelstelle abgeben möchten, wie Chemikalien, Batterien und Reinigungsmittel, bitte getrennt von den Arzneimitteln abgeben und nicht im gleichen Behältnis sammeln. Verbandmaterial gehört nicht zu den Problemstoffen und darf über den Restmüll entsorgt werden

Wohin mit den Abfällen?

Für den eigentlichen Inhalt gibt es drei Möglichkeiten: Apotheken, Mistplätze und Problemstoffsammelstellen.

Apotheken sind nicht nur Ihr kompetenter Ansprechpartner, wenn Sie Medikamente benötigen, sondern auch, wenn Sie alte Arzneimittel loswerden möchten. Diese Möglichkeit ist für Sie auch besonders komfortabel: Jede Apotheke in Ihrer Nähe nimmt Altmedikamente an und gibt diese an Problemstoffsammelstellen weiter. Geben Sie aber auf jeden Fall die Medikamente persönlich in der Apotheke ab und stellen Sie sie nicht etwa draußen ab. So könnten sie Menschen und Tieren gefährlich werden! Das Material kann giftig oder infektiös sein, so können transdermale Pflaster noch einen hohen Gehalt an Wirkstoff in sich tragen und schon bei Berühren gefährlich sein.

Problemstoffsammelstellen gibt es stationär und teils auch mobil. Online finden Sie Termine, wann ein Fahrzeug der mobilen Sammlung in Ihrer Nähe vorbeikommt, und Informationen über die Öffnungszeiten der stationären Sammelstellen.

In Wien gibt es zudem die Mistplätze, die für Sie kostenlos Problemstoffe in haushaltsüblichen Mengen annehmen. Auch hier gilt, die Medikamentenabfälle nicht unkontrolliert abzulagern – damit machen Sie sich im Zweifelsfall sogar strafbar.

Was passiert mit den alten Medikamenten?

Die angegebenen Stellen sorgen dafür, dass die alten Medikamente vollständig thermisch verwertet, also verbrannt und damit komplett unschädlich gemacht werden. Insbesondere Zytostatika müssen bei höheren Temperaturen verbrannt werden, um die Umwelt nicht schwerwiegend zu schädigen.

Korrekte Lagerung von Medikamenten

Neben der korrekten Entsorgung sollten Sie auch über die korrekte Lagerung von Arzneimitteln Bescheid wissen, damit Sie sich nicht gefährden und keine Präparate unnötig verderben. Beachten Sie immer die Lagerungshinweise auf der Verpackung und verwenden Sie Medikamente nicht mehr nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums auf der Umverpackung. Dieses bezieht sich immer auf den letzten Tag des genannten Monats.

Nach spätestens 5 Jahren sollte ein Medikament grundsätzlich aus dem Verkehr gezogen werden, denn auch Hilfsstoffe wie Laktose können während der langen Lagerdauer altern und sich negativ verändern. Bei vielen Präparaten kommt hinzu, dass sie nach erstmaligem Anbruch nur noch über einen bestimmten Zeitraum gebraucht werden dürfen. Grundsätzlich werden Arzneimittel am besten trocken, kühl und lichtgeschützt aufbewahrt. Dabei sollten sie selbstverständlich auch außer Reichweite von Kindern verwahrt werden. Bei über 25°C Raumtemperatur lagern Sie manche Medikamente besser im Kühlschrank. Bei manchen Salben oder Gels hat die Kühlung auch einen angenehmen Effekt bei der Anwendung.